Nutzung des ehemaligen Flugplatzgeländes in Arnsberg

Rinderherde soll wertvolle Magerwiese pflegen, so die Stadt Arnsberg.

© Stadt Arnsberg

Das Gelände des ehemaligen Segelflugplatzes Arnsberg im „Alten Feld“ soll als Magerwiese geschützt werden, das hat die Stadt mitgeteilt. Für die Planung möglicher Folgenutzungen der Fläche im Alten Feld sei im vergangenen Jahr eine aufwändige Untersuchung der Vegetation durchgeführt worden. Dabei wurden über 40 verschiedene Pflanzenarten gefunden, von denen mehrere Arten auf der „Roten Liste“ der bedrohten Pflanzenarten stehen.

Magerwiesen sind gesetzliche geschützte Biotope

Durch den Verzicht auf Düngung über Jahrzehnte und das regelmäßige Mähen sei eine Magerwiese entstanden, die nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz zu den gesetzlich geschützten Biotopen gehöre. Aufgrund ihrer Größe und Ausprägung sei die Magerwiese auf dem ehemaligen Segelflugplatz in Arnsberg von landesweiter Bedeutung. Die jetzt vorgesehene Pflege mit einer Heuernte im Juni und einer Nachbeweidung mit Rindern wurde laut Stadt mit der Naturschutzbehörde abgestimmt und dient der Pflege und Weiterentwicklung der Magerwiese.

Rinder entziehen der Wiese Nährstoffe

Durch die Nachbeweidung der Fläche mit Rindern soll die Strukturvielfalt der Fläche zusätzlich erhöht werden. Die Hinterlassenschaften der Rinder führten, im Gegensatz zu Hundekot, nicht zu einer zusätzlichen Düngung der Flächen. Die Tiere würden beim Grasen mehr Nährstoffe entziehen als sie durch Kuhfladen dort zurücklassen. Kuhfladen haben zudem eine wichtige Funktion in der Natur, so leben auf und an den Hinterlassenschaften der Rinder mehrere Hundert Insektenarten, die Kuhfladen auch als ihre Nahrungsquelle nutzen. Hierzu gebe es umfangreiche Untersuchungen zur „Ökologie des Kuhfladens“ und weitere Informationen im Internet, so die Stadt.

Die seit 2016 eingezäunten und extensiv beweideten Flächen an der Ruhr sollen sich ebenfalls zu einer arten- und strukturreichen Fläche entwickeln. Diese Entwicklung werde noch viele Jahre in Anspruch nehmen. Allerdings hätten die Rinder dort schon in kurzer Zeit größere Flächen des japanischen Knöterichs – eine Art, die aus Asien eingeschleppt wurde und dort nicht heimisch ist – zurückgedrängt.

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