Neue Hausärzte für das Sauerland gewinnen

Projekt LocalHero holt ab heute 6 Studierende in Hausarztpraxen in Olsberg und Brilon

Im Behandlungszimmer beim Arzt (Symbolbild).
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Könnte eine Landpraxis etwas für mich sein? Diese Frage wollen 6 Medizinstudierende ab heute in Brilon und Olsberg klären. Sie beginnen dort ein einwöchiges Praktikum, während dem sie erfahrenen Ärzten über die Schulter schauen und nebenbei das Sauerland kennenlernen. Anders als bei anderen Landarzt-Projekten will das Projekt LocalHero angehende Mediziner bereits im Studium für das Thema Arbeiten auf dem Land interessieren. Es gehe darum, neue Ärzte für die Region zu gewinnen, heißt es. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Im Sommer waren bereits sechs Studierende da. Ihr Feedback nach dem Aufenthalt sei durchweg positiv gewesen, heißt es von den Organisatoren der Uni Witten/Herdecke.

Praxen in Olsberg und Brilon, die dabei sind:

Die Praxen Medicus, Simone Pekar, Birgit Janßen und die Berufsausübungsgemeinschaft Dr. Martin Höfer, Michael Ester werden in Olsberg eine Woche lang dem medizinischen Nachwuchs Einblicke in den Alltag und die Vorteile einer ärztlichen Tätigkeit außerhalb der großen Städte geben. In Brilon sind das MVZ und die Gemeinschaftspraxis Loos/Schmidt dabei.

Für das Leben auf dem Land werben

Die Begeisterung für ein Leben und Arbeiten auf dem Land soll dem Mangel an Ärztinnen und Ärzten entgegenwirken. Denn auch wenn es „unterm Strich“ so viele Ärztinnen und Ärzte gebe wie noch nie, gehe die Versorgungsdichte in vielen ländlichen Landesteilen zurück, so die Organisatoren von der Universität Witten/Herdecke. Studierende bekommen „aus erster Hand“ und orientiert am beruflichen Alltag einen umfassenden Einblick in die Tätigkeit als Landärztin oder Landarzt. Den jungen Mediziner:innen soll das Landleben so schmackhaft wie möglich gemacht werden. Workshops, Freizeitangebote und Veranstaltungen runden das Angebot ab. Zu den teilnehmenden Kreisen zählen neben dem HSK, Soest, Olpe, der Märkischer Kreis und der Kreis Siegen.

Beide Seiten profitieren

Studierende, Patient:innen und Praxen im ländlichen Raum profitieren gleichermaßen, heißt es. Die Lehrärztinnen und -ärzte könnten vielfältige kostenfreie Fortbildungen nutzen und sich selbst mehr in die universitäre Lehre einbinden. Es soll für die Zukunft eine funktionierende hausärztliche Versorgung sichergestellt werden. Das Projekt LOCALHERO (LOngitudinales Curriculum ALlgemeinmedizin zur Stärkung der Hausärztlichen VErsorgung in ländlichen RegiOnen) startete im Januar 2022 und läuft bis Ende 2024. Studierende der Universitäten Bochum, Düsseldorf, Duisburg-Essen und Witten/Herdecke machen dabei mit.

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