Neue Erholungsorte im Sauerland

Der Marsberger Ortsteil Helminghausen soll staatlich geprüfter Erholungsort werden. Meschede-Grevenstein ist schon einen Schritt weiter.

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Mehr als 30.000 Übernachtungen verzeichnet der nur 200-Einwohner-Ortsteil Marsberg-Helminghausen laut Stadtverwaltung jedes Jahr. Der Tourismus vor Ort sei durch die Nähe zum Diemelsee, die Anbindung an den Diemelradweg sowie zahlreiche Wander- und Freizeitmöglichkeiten geprägt. Um das touristische Angebot auszubauen, wurden in den vergangenen Jahren gezielte Maßnahmen durch den „Dorf-Förderverein Helminghausen e.V.“ geplant und umgesetzt. Jetzt soll ein weiterer Schritt zur Attraktivität des Ortsteils beitragen: Der Marsberger Stadtrat berät auf seiner Sitzung heute Abend darüber, ob Helminghausen das Prüfverfahren als staatlich geprüfter Erholungsort durchlaufen soll.

Wie das Verfahren abläuft

Im Frühjahr fanden erste Gespräche zum Thema „Anerkennung des Ortsteils Helminghausen als Erholungsort“ mit der Bezirksregierung Arnsberg statt. Dabei wurden zunächst die Rahmenbedingungen und die Aussichten einer möglichen Antragstellung geprüft. Aus Sicht der Bezirksregierung seien die Voraussetzungen nach einer Ortsbegehung grundsätzlich erfüllt. Die formale Einleitung des Anerkennungsverfahrens setzt einen schriftlichen Antrag der Stadt bei der Bezirksregierung Arnsberg voraus.

Dieser Antrag würde folgendes Verfahren nach sich ziehen: Nach einer ersten Sichtung der Antragsunterlagen würde die Bezirksregierung Arnsberg einen Bereisungstermin mit der Besucherkommission (bestehend aus Vertreter*innen des Städte- und Gemeindebundes, des Heilbäderverbandes und der Bezirksregierung Münster) organisieren. Überprüft wird dabei u.a. die Luftqualität im Ort. Anschließend spricht die Kommission eine Empfehlung für oder gegen die Anerkennung als Erholungsort aus. Auf der Grundlage des Berichtes der Kommission entscheidet die Bezirksregierung Arnsberg über die Anerkennung als Erholungsort.  Bei einem positiven Entscheid darf Helminghausen mit dem Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ werben. Die Kosten für das Verfahren werden auf rund 1.200 Euro geschätzt. Durch die Anerkennung als Erholungsort würden positive Auswirkungen auf die Besucherzahlen erwartet. Diese positiven Effekte unterstützten die ortsansässigen Betriebe im Ortsteil und darüber hinaus im weiteren Stadtgebiet, heißt es im Antrag. Helminghausen wäre der erste Ortsteil von Marsberg, der sich Erholungsort nennen dürfte.

Erstmals Auszeichnung für Grevenstein

Auch in Meschede gab es bisher noch keinen staatlich geprüften Erholungsort. Das ändert sich am Freitag, dann erhält Grevenstein das entsprechende Prädikat von der Bezirksregierung Arnsberg. Die unabhängige Besuchskommission des Landesfachbeirates für Kurorte, Erholungsorte und Heilquellen nahm den Mescheder Ortsteil Grevenstein unter den maßgeblichen Gesichtspunkten des Kurortegesetzes in Augenschein und hat der Bezirksregierung die staatliche Anerkennung als Erholungsort empfohlen. Die Überreichung der Anerkennungsurkunde an die Stadt Meschede wird durch den amtierenden Regierungspräsidenten Heinrich Böckelühr erfolgen. Ein für Meschede erstmaliges und freudiges Ereignis, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Erholung im Sauerland großes Thema

Im gesamten Hochsauerlandkreis gibt es bisher zehn Erholungsorte, die meisten davon in Sundern. Dort tragen Allendorf, Amecke, Hellefeld-Altenhellefeld und Stockum das entsprechende Prädikat. Zudem sind die Bestwiger Ortsteile Ostwig und Ramsbeck, sowie Eslohe-Cobbenrode, Hallenberg-Liesen, Medebach und Olsberg-Assinghausen staatlich geprüfte Erholungsorte. Darüber hinaus werden im HSK mehrere Ortschaften als Kneipp-Heilbäder oder Luftkurorte geführt, u.a. Teile von Schmallenberg, Winterberg und Eslohe. Der Hochsauerlandkreis hat damit die meisten Kur- und Erholungsorte in der Region Südwestfalen.

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