Metall-/Elektroindustrie: Mehr Geld für Sauerländer

Für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie im Sauerland gibt es mehr Geld.

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Arbeitgeberverbände und IG Metall haben sich auf eine Entgelterhöhung von 2,3 Prozent geeinigt, die in der Form einer jährlichen Sonderzahlung ausgezahlt wird. Betriebe in Krisen können die Entgelderhöhung in mehr Freizeit umwandeln. Hinzu kommt auch eine einmalige Corona-Prämie von 500 Euro für Beschäftigte, bei Auszubildenden sind es 300 Euro. Wenn jetzt alle beteiligten Gremien zustimmen, soll der neue Tarifvertrag bis zum 30. September 2022 laufen, danach kann neu verhandelt werden.

IG Metall Olsberg spricht von guter Lösung

Die IG Metall Olsberg ist mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden: So haben die Beschäftigten mehr in der Tasche - und Betriebe hätten bessere Möglichkeiten, Arbeitsplätze zu sichern und Kurzarbeit zu vermeiden. Das Modell, die Entgelderhöhung als Sonderzahlung auszuzahlen, anstatt das monatliche Gehalt zu erhöhen, habe verschiedene Vorteile, so der erste Bevollmächtigte Helmut Kreutzmann. Gerade wegen Corona wisse man nicht, wie viel Arbeit die Betriebe in Zukunft haben werden. Wenn nun die monatlichen Löhne erhöht würden, gewöhne man sich an den höheren Lohn und müsse sich wieder umstellen, falls der Arbeitgeber wegen schlechter Auftragslage die Arbeitszeit verringert und die Beschäftigten dadurch wieder weniger Lohn erhalten. Zudem könne dieses Modell helfen, Arbeitsplätze zu sichern und Kurzarbeit zu vermeiden. Im Rahmen einer freiwilligen Betriebsvereinbarung könne die Sonderzahlung in zusätzliche Freizeit umgewandelt werden, um die Kosten für Betriebe in der Krise zu senken.

Sauerländer Unternehmen dürften zufrieden sein

Auch der Unternehmerverband Westfalen-Mitte äußert sich insgesamt zufrieden. Die Forderungen der IG Metall seien zunächst schwierig gewesen, im jetzt gefundenen Kompromiss würden sich aber beide Seiten wiederfinden, so Geschäftsführer Volker Verch. Verch saß selbst mit am Verhandlungstisch, bis etwa um vier Uhr nachts haben beide Seiten ihm zufolge verhandelt. Das Modell der jährlichen Sonderzahlung anstelle einer monatlichen Lohnerhöhung sei etwas vollkommen neues und auch eine Antwort auf die Corona-Krise, so Verch. Diese Lösung helfe, Beschäftigung zu sichern.

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