Menschen im Sauerland lassen sich selten auf Hautkrebs testen
Veröffentlicht: Dienstag, 01.08.2023 12:58
Laut AOK nimmt nur etwa jeder Achte ein entsprechendes Angebot wahr. Dabei kann die Früherkennung schützen.
Das Hautkrebs-Screening wird im Hochsauerlandkreis nach wie vor zu wenig genutzt. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Danach gingen im vergangenen Jahr nur 13 Prozent der AOK-Versicherten im Hochsauerlandkreis zur ärztlichen Früherkennung von Hautkrebserkrankungen. Der Anteil der Frauen lag mit 54,8 Prozent höher als der der Männer (45,2 Prozent). „Die Zahlen sind besorgniserregend. Durch Sonneneinstrahlungen steigt die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken. Daher ist es wichtig, die Chance der frühen Diagnostik im Rahmen der Hautkrebs-Früherkennung zu nutzen. Und da ist noch viel Luft nach oben“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.
Ab 35 alle zwei Jahre
„Wir raten dazu, unbedingt die kostenfreien Angebote der gesetzlichen Krankenkassen zur Hautkrebs-Früherkennung zu nutzen“, so Schneider. „Durch das Hautkrebs-Screening ist es möglich, bereits Frühstadien von Hautkrebs zu erkennen. Das ist umso wichtiger, da Hautkrebs zunächst keine Beschwerden verursacht.“
Das Hautkrebs-Screening ist eine rein visuelle Untersuchung der gesamten Haut. Der Arzt sucht dabei den Körper von Kopf bis Fuß auf verdächtige Pigmentmerkmale ab wie zum Beispiel Muttermale, Leberflecken oder Altersflecken. „Da die Haut so gut zugänglich ist wie kein anderes menschliches Organ, sind die verschiedenen Krebsarten bereits im Frühstadium gut zu finden“, so Schneider.
Das Hautkrebs-Screening übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre für ihre Versicherten vom 35. Geburtstag an.
Eine der häufigsten Krebsarten
Hautkrebs gehört zu den häufigsten Tumorarten. Nach Zahlen des NRW-Krebsregisters sind im Jahr 2019 in Nordrhein-Westfalen 2.324 Männer und 2.407 Frauen an einem malignen Melanom der Haut neu erkrankt. Daran verstorben sind 343 Männer und 286 Frauen. Dass die Diagnose Hautkrebs immer häufiger fällt, zeigen auch die Klinikeinweisungen: Die Anzahl der Krankenhauseinweisungen mit der Diagnose Hautkrebs ist in 2021 in Nordrhein-Westfalen um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Insgesamt wurden im Jahr 2021 rund 24.600 Patienten deswegen in Kliniken stationär behandelt.
Die gefährlichste Hautkrebsart ist der schwarze Hautkrebs (Malignes Melanom). Aber auch die hellen Hautkrebsarten (Basalzellkarzinom und Stachelzellkarzinom) sollten möglichst frühzeitig behandelt werden. Zudem ist auch die Prävention wichtig: Größter Risikofaktor für Hautkrebs ist zu viel und zu starke UV-Strahlung. Daher sollte im Freien immer an ausreichenden Sonnenschutz durch Sonnencremes mit UV-A- und UV-B Filter mit Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30) oder Sonnenschutzkleidung gedacht werden.