Mehrheit der Firmen hält KI für entscheidend im Wettbewerb

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© Uli Deck/dpa

Bitkom-Umfrage

Berlin (dpa) - Eine knappe Mehrheit der Entscheider in der deutschen Wirtschaft hält erstmals Künstliche Intelligenz (KI) für entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom gaben 51 Prozent an, dass Unternehmen ohne KI keine Zukunft hätten. Vor einem Jahr lag dieser Wert bei 48 Prozent.

Gleichzeitig sinkt die Zahl der KI-Skeptiker in der deutschen Wirtschaft. Aktuell glauben nur noch 31 Prozent, dass KI zwar spektakulär aussehe, aber keinen konkreten Nutzen im Unternehmen bringe. Vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei 46 Prozent. Für die repräsentative Studie befragte Bitkom Verantwortliche in 604 Unternehmen in Deutschland mit mindestens 20 Beschäftigten.

KI-Nutzung verdoppelt sich

Die veränderte Wahrnehmung von KI spiegelt sich auch in der konkreten Nutzung wider. Inzwischen setzen 36 Prozent der Unternehmen KI ein, fast doppelt so viele wie vor einem Jahr (20 Prozent). Zudem planen oder diskutieren 47 Prozent der Unternehmen aktuell den Einsatz von KI, im Vergleich zu 37 Prozent im Vorjahr. Nur noch 17 Prozent der Unternehmen sehen in KI kein Thema, nach 41 Prozent im Vorjahr.

Inzwischen sind 8 von 10 Unternehmen (81 Prozent) überzeugt, dass KI die wichtigste Zukunftstechnologie ist (2024: 73 Prozent). Nur noch 17 Prozent sehen sie als vorübergehenden Hype (2024: 26 Prozent). Mit Blick auf das eigene Unternehmen betrachten 83 Prozent KI als Chance, vor einem Jahr waren es 78 Prozent, 2023 sogar nur 68 Prozent. 

Lediglich 14 Prozent sehen KI als Risiko, und nur ein Prozent glaubt, dass KI keine Auswirkungen hat. Knapp ein Viertel (24 Prozent) erwartet, dass KI das Geschäftsmodell verändert. Fast ebenso viele (23 Prozent) fürchten, dass KI die Existenz des Unternehmens gefährdet.

Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst sagte, Künstliche Intelligenz habe den Durchbruch in der deutschen Wirtschaft geschafft. «Die Unternehmen haben nicht nur die Möglichkeiten von KI erkannt, sie setzen KI ein und investieren. Das ist eine gute Nachricht für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.»

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt ungewiss

Wintergerst betonte, dass die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt derzeit schwer abzuschätzen seien. In der Umfrage gaben 67 Prozent der Befragten an, dass KI keinen Einfluss auf die Anzahl der Beschäftigten haben werde. 20 Prozent der Befragten glauben, dass die Anzahl der Beschäftigten durch KI um durchschnittlich 7 Prozent sinken wird. Gleichzeitig erwarten 7 Prozent der Unternehmen, dass die Beschäftigtenzahl durch KI um durchschnittlich 8 Prozent steigen wird.

Unter den Unternehmen, die bereits KI einsetzen, rechnen 28 Prozent mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahl um durchschnittlich 7 Prozent. 9 Prozent dieser Unternehmen erwarten einen Anstieg der Beschäftigtenzahl um durchschnittlich 9 Prozent. 57 Prozent gehen davon aus, dass KI keinen Einfluss auf die Anzahl der Stellen haben wird. Etwa 31 Prozent aller Unternehmen glauben, dass KI den Fachkräftemangel in Deutschland lindern kann.

© dpa-infocom, dpa:250915-930-40112/1

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