Mehr Sensibilität für das Wohl von Kindern und Jugendlichen

Jugendämter arbeiten effektiver für den Kinderschutz

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Vernachlässigung, Gewalt oder sexueller Missbrauch von Kindern - die Anzeigen von Kindeswohlgefährdung haben beim Jugendamt Arnsberg zugenommen. Das führt Jugendamtsleiter Michael John nicht unbedingt auf mehr Fälle zurück, sondern auf auf eine bessere Aufklärung der Jugendämter zum Thema Kinderschutz. In Arnsberg gebe es jetzt fünfeinhalb mehr Stellen in diesem Bereich. Auch das Kreisjugendamt in Meschede hat sich vor dem Hintergrund des Prozesses gegen eine Mitarbeiterin besser aufgestellt. Der Vorwurfs an die Mitarbeiterin: Sie hätte bemerken müssen, dass ein kleiner Junge aus Winterberg von seiner Mutter vernachlässigt worden war.

Verfahren heute professioneller

Die Jugendämter in Hochsauerlandkreis haben in den vergangenen Jahren ihre Strukturen optimiert. Das Jugendamt in Arnsberg zum Beispiel hat fünfeinhalb Stellen mehr, als vor drei Jahren. Wenn eine Anzeige wegen einer Kindeswohlgefährdung eingeht, werden die Vorwürfe von zwei Sachbearbeitern vor Ort geprüft, so Jugendamtsleiter Michael John. Es gebe innerhalb der Behörde auch eine Anlaufstelle für Erzieher, die ihren Verdacht anonym äußern könnten.

Grundsätzlich bleibt die Vorbeugung eine wichtige Aufgabe. Die Jugendämter versuchen rechtzeitig Hilfen anzubieten, bevor die Lage in den Familien eskaliert. In den meisten Fällen ist die Überforderung der Eltern der Grund, warum Jugendämter Kinder und Jugendliche in ihre Obhut nehmen. Das war nach den Zahlen des statistischen Landesamtes im vergangenen Jahr rund 40 Mal der Fall. In 24 Fällen musste das Jugendamt wegen Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen einschreiten.


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