Mehr Radwege fürs Sauerland

Das Sauerland soll für den Alltagsradverkehr fahrradfreundlicher werden. Insgesamt 1256 km Radwege geplant.

© Tourist-Informationen „Rund um den Hennesee“

Sauerländer sollen mehr vom Auto auf das Fahrrad umsteigen. Der Hochsauerlandkreis hat ein neues sogenanntes Nahmobilitätskonzept erarbeitet, mit dem sich gestern der Kreiswirtschaftsausschuss beschäftigt hat.


Darin sind viele mögliche Maßnahmen aufgelistet, wie das Sauerland für den Alltagsradverkehr fahrradfreundlicher werden kann. Ziel sei es, Fuß- und Radwege mit Bus und Bahn optimal zu verbinden und damit den Umstieg auf umweltfreundlichere Verkehrsarten zu erleichtern. Alle Orte im HSK sollen miteinander vernetzt werden, damit jeder Ort im HSK gut zu erreichen ist.

Neue und bessere Radwege

In NRW wird laut neuem Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz angestrebt, den Radverkehrsanteil auf 25 Prozent der Weg auszubauen. Dabei werden aber auch touristische Radrouten wie der RuhrtalRadweg und der Sauerlandradring berücksichtigt. Im HSK liegt der Anteil aktuell bei geschätzt 5 bis 7 Prozent. Insgesamt 1256 km Radwege sind das Ziel. Für mehr als die Hälfte der Strecke, nämlich 719 km könnte Verbesserungs- bzw. Ausbaubedarf bestehen. Konkrete Zahlen liegen aktuell noch nicht vor, weil viele Routen noch konkret geprüft werden müssten. Für den Ausbau des Radwegenetzes sind die einzelnen Baulastträger zuständig, als z.B. der HSK für die Kreisstraßen und das Land für die Landesstraßen. Die Kosten könnten laut Konzept bei bis zu 242 Millionen Euro liegen. Ob, wo und wann neue Radwege gebaut oder bestehende verbessert werden, hängt u.a. von den vorhandenen Finanzmitteln, den personellen Ressourcen und der Verfügbarkeit von benötigten Grundstücken ab. Der Radverkehrsbeautragte des HSK soll mögliche Bauprojekte mit den Beteiligten abstimmen, koordinieren und begleiten.

Schlechte Noten fürs Radwegenetz

Bei einer online-Befragung für das neue Radwegekonzept waren zwei Drittel der Teilnehmer gar nicht oder eher nicht mit der Radverkehrssituation zufrieden. Dieses Ergebnis deckt sich mit dem aktuelle Fahrradklimatest des ADFC. Danach haben die meisten Städte und Gemeinden bei uns im HSK nur die Note "Ausreichend" bekommen. Teilweise ist die Situation sogar noch schlechter als im Jahr zuvor eingeschätzt worden.


Das Nahmobilitätskonzept hat rund 155.000 Euro gekostet, 124.000 Euro hat das Land NRW gefördert. Fachleute aus vielen Bereichen, darunter dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), von Straßen NRW, Polizei und Sauerland-Tourismus sowie Politiker aus allen 12 Städten und Gemeinden des HSK haben das Konzept gemeinsam erarbeitet. Dazu gab es online eine Bürgerbeteiligung. Mehr als 700 Datensätze daraus wurden für das Konzept verarbeitet. Das neue Konzept ist für den HSK ein Baustein zur Verbesserung des Klimaschutzes im Sauerland. Das Klimaschutzkonzept hatte der Kreistag erst Ende März verabschiedet.


Der Hochsauerlandkreis will beim Thema Alltagsradverkehr mit gutem Beispiel vorangehen und ist vom ADFC als "Fahrradfreundlicher Arbeitgeber" ausgezeichnet worden.

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