Mehr Kurzarbeit ab Januar

Der Unternehmensverband in Arnsberg rechnet zum Januar in den Sauerländer Unternehmen mit mehr Kurzarbeit

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Im Januar werden weitere Betriebe im Hochsauerlandkreis Kurzarbeit anmelden. Davon geht der Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Volker Verch aus. Bei uns würden bislang nur wenige Betriebe kurzarbeiten. Im Märkischen Kreis seien es jetzt schon deutlich mehr Unternehmen, so Verch. Dort hätten noch mehr Autozulieferer ihren Sitz. Grund für die Kurzarbeit sei ein Mangel an Aufträgen. Gleichzeitig warnt Verch vor Panikmache. Durch Kurzarbeit hätten in der schweren Wirtschaftskrise 2008/2009 Entlassungswellen im Sauerland vermieden werden können.


Die großen deutschen Automobilhersteller Audi, BMW, Daimler und VW wollen in den kommenden Jahren Arbeitsplätze abbauen. Experten rechnen mit über 50 000. Die Umstrukturierung in der Automobilindustrie bekommen auch die Sauerländer Automobilzulieferer zu spüren.

Zahlen Kurzarbeit

Die aktuellen Zahlen von der heimischen Arbeitsagentur Meschede/Soest zur Kurzarbeit sind aus dem Monat September. Im Vergleich zum September 2018 haben sie sich mit rund 680 Kurzarbeitern nahezu vervierfacht. Zum Vergleich: Im Bereich der Arbeitsagentur Siegen arbeiteten im September rund 1670 Beschäftigte kurz.

Kurzarbeit als Chance

Im Bereich der IG Metall Olsberg ist Kurzarbeit aktuell noch kein großes Thema. Der Gewerkschaftschef im östlichen Hochsauerlandkreis, Helmut Kreutzmann, hofft, dass die Unternehmen die Kurzarbeitsphasen nutzen, um ihre Mitarbeiter weiterzubilden. Anfang des Jahres ist das Qualifizierungschancengesetz in Kraft getreten. Dadurch gibt es auch für die Sauerländer Betriebe bei der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter mehr Unterstützung von der Arbeitsagentur. Weiterbildungen können für alle Beschäftigten übernommen werden, deren berufliche Tätigkeiten durch Technologien ersetzt oder vom Strukturwandel bedroht sind - so erklärt es die Arbeitsagentur. Beispiel: Der KFZ-Meschaniker, der jetzt auch Elektroautos reparieren muss. Die größte Förderung gibt es für kleine Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten.

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