Medizin-Stipendium des Hochsauerlandkreises mit Erfolgen

Aktuell arbeiten 24 junge Ärztinnen und Ärzte an Krankenhäusern und in Arztpraxen bei uns, die vom Kreis finanziell gefördert worden sind.

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Junge Ärztinnen und Ärzte ins Sauerland zu holen: Das ist seit 10 Jahren das Ziel des Medizin-Stipendiums des Hochsauerlandkreises. Für die finanzielle Unterstützung müssen sich die angehenden Mediziner verpflichten nach ihrem Abschluss eine gewisse Zeit im Hochsauerlandkreis zu arbeiten. Aktuell sind 24 Stipendiaten in Krankenhäusern und Arztpraxen bei uns tätig. Fast die Hälfte über ihre Pflichtzeit hinaus. Viele stammen aus dem Sauerland. So wie Mareike Willmes-Pflüger: Nach fertigem Studium hat sie zunächst anderthalb Jahr in Hagen gearbeitet. Jetzt ist sie im Klinikum Hochsauerland in Hüsten beschäftigt. "Das Sauerland ist meine Heimat, deswegen bleibe ich auch hier", sagt sie.

Auch Clemens Decker aus Hüsten arbeitet am Klinikum Hochsauerland. Er schätzt im Sauerland die Verbindung zwischen Arbeit und Familie. Auch Decker will bleiben. Er freut sich auf das neue Notfall- und Intensivzentrum des Klinikums Hochsauerland in Hüsten, das offiziell am kommenden Freitag eingeweiht wird. Es sieht es als Anreiz für junge Mediziner in den Hochsauerlandkreis zu kommen.

Kommunen im HSK haben eigene Förderprogramme

Die Stadt Schmallenberg möchte Landärzte, die ins Sauerland kommen, finanziell unterstützen, z.B. über günstige Kredite für den Kauf einer Praxis. Das ist Teil eines Konzepts, mit dem die Stadt die hausärztliche Versorgung verbessern will. Auch die Gemeinde Eslohe will jungen Medizinern beim Einrichten einer Praxis finanziell unter die Arme greifen.

Brilon und Olsberg wollen über ein Projekt mit der Uni Witten/Herdecke junge Mediziner für das Landleben gewinnen.

Das Medizinstipendium des HSK

Das Medizin-Stipendium des Hochsauerlandkreises gibt es seit 10 Jahren. Seitdem sind 57 Stipendien vergeben worden. 24 Ärztinnen und Ärzte sind im HSK nach der Approbation tätig, zwei in einer Praxis und 22 im Krankenhaus. 18 Medizin-Studierende werden aktuell gefördert. (Stand 06/2023). In 2023 erhalten voraussichtlich fünf Stipendiaten ihre Approbation und in 2024 vier. Dreizehn Stipendiaten haben abgebrochen bzw. nicht im HSK gearbeitet und die erhaltene Förderung von 500 Euro pro Monat zurückgezahlt, so die Informationen des Hochsauerlandkreises.

So funktioniert das Stipendium:

Studentinnen und Studenten im fortgeschrittenen Medizinstudium (nach bestandenem Physikum) erhalten für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren ein monatliches Stipendium in Höhe von 400 bis 500 Euro je nach persönlichen Voraussetzungen. Als Gegenleistung absolvieren sie nach erfolgreicher Ablegung der dritten Ärztlichen Prüfung entweder ihre Weiterbildung zum Facharzt im Hochsauerlandkreis oder sie werden für die Dauer, über die sie vom Hochsauerlandkreis gefördert wurden, im Kreisgebiet ärztlich tätig, z.B. in einem Krankenhaus, in einer eigenen Niederlassung, in einer Vertragspraxis, in einem MVZ oder beim HSK-Gesundheitsamt. Die Koordination der Weiterbildung übernimmt auf Wunsch der Verein DoktorJob. Die Stipendiaten können während dieser Zeit Unterstützung und persönliche Betreuung von einem erfahrenen Mentor erhalten.

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