Marsberg ist finanziell gut aufgestellt

Erneut ausgeglichener Haushaltsentwurf in Marsberg, er wurde gestern im Rat vorgestellt.

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In Marsberg sorgen steigende Gewerbesteuereinnahmen für eine entspannte Lage im städtischen Haushalt. Das wurde gestern im Rat deutlich. Bürgermeister Thomas Schröder und Kämmerin Ann-Christin Kern stellten den Haushaltsentwurf für 2024 vor. Unter dem Strich rechnet Marsberg mit einem Überschuss von rund 370.000 Euro. Erträgen in Höhe von 51,24 Millionen stehen Aufwendungen in Höhe von 50,87 Millionen Euro gegenüber.

Die Stadt will im kommenden Jahr investieren. Fast 8 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Das meiste Geld soll in Straßen und Wirtschaftswege fließen, 1,7 Millionen in die Schulen und 760.000 Euro in die Feuerwehr.

Kämmerin erwartet künftig weniger Einnahmen

Hauptgründe für den Überschuss sind die deutlich gestiegenen Gewerbesteuern von insgesamt fast 14 Millionen Euro und Schlüsselzuweisungen, die von 1,7 Millionen Euro auf 7,3 Millionen Euro gestiegen sind. Laut der Kämmerin sind die hohen Schlüsselzuweisungen in den folgenden Jahren nicht mehr zu erwarten, daher rechnet sie dann mit deutlich schlechteren Zahlen.

Kritik von der Kämmerin

Die Kämmerin kritisierte die Finanzausstattung der Kommunen durch Bund und Land. Beispielsweise brauche man, um den Bedarf für die Pflichtaufgabe Offene Ganztagsschulen zu erfüllen, rund 2,7 Millionen Euro, der Zuschuss liege jedoch nur bei 600.000 Euro.

Für die Pflichtaufgabe Brand- und Katastrophenschutz werden in den nächsten vier Jahren rund 5,2 Millionen Euro fällig, die Feuerschutzpauschale des Landes liege bei lediglich 500.000 Euro. Der hohe Jahresfehlbetrag des Hochsauerlandkreises bereite den Marsberger Akteuren ebenfalls Sorge, denn diese werde langfristig zu einer Steigerung der Kreisumlage und damit zu einer weiteren Belastung der Stadt Marsberg führen.

Bürgermeister Thomas Schröder hat unter anderem deshalb zusammen mit 354 anderen Bürgermeistern ein Schreiben an den Ministerpräsidenten geschickt und hier beispielsweise auf die fehlende Finanzierung beim OGS-Ausbau in den Kommunen hingewiesen, einen Bürokratieabbau im Förderwesen sowie eine adäquate Finanzausstattung zur Abfederung steigender Umlagen gefordert.

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