LWL-Tageskilinik Brilon soll Ende 2025 fertig sein
Veröffentlicht: Dienstag, 13.08.2024 00:25
Nach einigen Verzögerungen ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe jetzt zuversichtlich, dass die neue Tagesklinik für psychisch kranke Menschen in Brilon Ende 2025 an den Start gehen kann
Ende 2025 soll der Bau der psycihatrischen Tagesklinik in Brilon abgeschlossen sein. Damit rechnet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe(LWL). Im Spätsommer soll mit dem technischen Ausbau und mit dem Innenausbau der Tagesklinik begonnen werden. Aktuell werden die Fenster eingebaut. Die Tagesklinik liegt direkt neben dem städtischen Maria-Hilf-Krankenhaus.
Tageskliniken und Ambulanzen sind ein wichtiger Bestandteil der modernen Psychiatrie und werden von dem LWL-Klinikum Marsberg für die Behandlungen von Erwachsenen bisher an den Standorten Schmallenberg-Bad Fredeburg, Meschede und Marsberg angeboten. Sie folgen dem Grundsatz ambulant vor stationär. Die Versorgung eines großen ländlichen Kreisgebietes sei besonders herausfordernd, so der LWL.
Das LWL-Klinikum Marsberg strebt mit der Verlagerung des Angebotes der Tagesklinik von Marsberg nach Brilon an, die Erreichbarkeit für Patientinnen und Patienten noch weiter zu verbessern. Ziel ist es, den Menschen direkt in ihrem häuslichen Umfeld Zugang zu ambulanten und tagesklinischen Konzepten zu ermöglichen.
Darum hat sich der Klinikbau verzögert
Durch notwendige Stabilisierungen des Baugrundes, aber auch durch galoppierende Baukostensteigerungen und für die Anbieter zwischenzeitlich unwirtschaftlich gewordene Ausschreibungen oder sogar gar keine Ausschreibungsergebnisse kam es zu Problemen bei der Vergabe von Arbeiten. Die Lage der Bauwirtschaft generell und die Witterungsbedingungen führten auch zu Störungen des Bauablaufs. Deshalb liegt der Klinikbau nicht mehr im Zeitplan.
Tagesklinik mit Institutsambulanz
Eine Tagesklinik ist eine Klinik ohne Bett, eine so genannte teilstationäre Einrichtung. Psychisch erkrankte Menschen, die keine Rund-um-die-Uhr-Behandlung benötigen, bei denen eine ambulante Versorgung jedoch nicht ausreicht, finden hier tagsüber von Montag bis Freitag die passende Versorgung. Am Abend und am Wochenende kehren sie in ihr gewohntes Umfeld zurück. Soziale Bindungen bleiben erhalten und der Wiedereinstieg in den Alltag nach der Therapie wird erleichtert.
Die Institutsambulanz ist eine erste Anlaufstelle für Menschen, die unter psychischen Krankheitssymptomen leiden oder den Ausbruch einer Erkrankung befürchten. Hier werden Erstgespräche geführt, Diagnosen gestellt, die passenden Therapien geplant und alle Formen ambulanter psychiatrischer Behandlung durchgeführt. Institutsambulanzen arbeiten eng mit sämtlichen Bereichen der angeschlossenen Klinik, mit den Hausärzt:innen, niedergelassenen Psychiater:innen sowie allen maßgeblichen Institutionen der psychosozialen Netze der Region zusammen.
Die Tagesklinik Brilon wurde als ein dreigeschossiges Gebäude so entworfen, dass es sich harmonisch in die Hanglage des Grundstücks einfügt. Es besteht aus einem Erdgeschoss mit Ambulanzräumen, die in ein Atrium eingebettet sind, und einem L-förmigen zweigeschossigen Baukörper, der die Tagesklinik beherbergt. Der Bau wird voraussichtlich 5,4 Mio. Euro kosten und aus Eigenmitteln des LWL-Klinikums Marsberg und aus Krankenhausfördermitteln des Landes NRW finanziert.
Diese Krankheitsbilder können in Brilon behandelt werden
Schwere depressive Episoden, akute Angst- und Belastungsreaktionen, schwere chronische psychische Erkrankungen wie bipolare oder schizophrene Psychosen erfordern eine umfassende Behandlung in multiprofessionell aufgestellten Teams. Ebenso können psychische Störungen erhebliche Auswirkung auf die Teilhabe im Leben in der Gesellschaft haben. In der Tagesklinik und Psychiatrischen Institutsambulanz werden die Betroffenen unter Einbezug der wichtigen sozialen Bezugspersonen in medizinischer wie therapeutischer und sozialer Hinsicht bedarfsgerecht und individuell angepasst versorgt. Das Angebot gilt für alle Patient:innen ab 18 Jahren.