LWL fördert Menschen mit Behinderungen im Sauerland

Im vergangenen Jahr sind 177 Mio Euro vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe in den Hochsauerlandkreis geflossen.

© LWL/Haslauer

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe(LWL) betreibt im Hochsauerlandkreis Kliniken, schafft Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen und finanziert Museen und Ausgrabungsarbeiten. Im vergangenen Jahr sind für diese und andere Aufgaben über 177 Mio Euro im Hochsauerlandkreis ausgeben worden. Wesentlich mehr, als der Hochsauerlandkreis als Mitglied im LWL eingezahlt hat(73,4 Mio).

Die Differenz zwischen Ausgaben und Einzahlung stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, die der LWL verwaltet. Das erklärten jetzt die LWL-Abgeordneten aus dem Hochsauerlandkreis in der Landschaftsversammlung Wolfgang Diekmann (CDU), Werner Wolff (CDU), Raimund Hoffmann (SPD) und Martina Müller (Grüne).

Das meist Geld steckt der LWL in Soziales

Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben insgesamt rund 3.600 (2021: 2.400) behinderte und pflegebedürftige Menschen im Hochsauerlandkreis. Insgesamt flossen 100,3 Millionen Euro (2021: 96,4 Millionen Euro) in diese sozialen Aufgaben. Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, wie es das Bundesteilhabegesetz fordert.

Zugang zu Jobs erleichtern

Zu dieser Teilnahme gehört unter anderem auch, dass Menschen mit Behinderung arbeiten können, oft in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Der LWL finanzierte 2022 im Hochsauerlandkreis insgesamt 1.467 (2021: 1.498) Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit wesentlicher Behinderung.

Ziel müsse es aber sein, so viele Menschen wie möglich auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt in Betrieben und Verwaltungen zu beschäftigen, so die Abgeordneten aus dem Hochsauerlandkreis. Gerade angesichts des Arbeitskräftemangels solle man jede Chance nutzen und Menschen mit Behinderung den Zugang zu regulären Jobs erleichtern.

Betriebe, die - gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl - zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen, entrichten deswegen eine Ausgleichsabgabe. Aus diesen Mitteln investierte das LWL-Inklusionsamt Arbeit im vergangenen Haushaltsjahr rund 1,6 Millionen Euro (2021: 1,6 Millionen Euro) im Hochsauerlandkreis, um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten.

Ein Teil des selbstbestimmten Lebens ist zudem das Wohnen in den eigenen vier Wänden: Der LWL fördert das ambulant betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben in besonderen Wohnformen (früher: Wohnheim). Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband 800 (2021: 802) Menschen im Hochsauerlandkreis dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können.

Inklusion

Inklusion wird beim LWL schon von klein auf gefördert. Deswegen zahlte der Landschaftsverband 2022 rund 3,5 Millionen Euro (2021: 3,1 Millionen Euro) dafür, dass 426 (2021: 397) behinderte Kinder zusammen mit Kindern ohne Behinderung eine Regel-Kindertageseinrichtung besuchen konnten.

Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr 307 (2021: 304) Kinder mit Behinderung aus dem Hochsauerlandkreis einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL.

LWL als Arbeitgeber

Im Hochsauerlandkreis arbeiteten im vergangenen Haushaltsjahr 1.713 (2021: 1.577) Menschen im Dienst des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Einrichtungen des Landschaftsverbandes sind zum Beispiel der LWL-Wohnverbund und die Kinder- und Jugendpsychatrie in Marsberg. Auch die Tagesklinik in Meschede wird vom LWL betrieben.

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