Landwirte im Sauerland leiden erneut unter Dürre

Heute wurde die Erntebilanz 2020 vorgestellt

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Für die Landwirte bei uns ist 2020 schon das dritte Trockenjahr in Folge. Das wurde heute bei der zentralen Ernte-Pressekonferenz des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband gesagt. Es fehlt durch die Trockenheit ca. 1/4 der Futtermenge. Das hat zur Folge, dass die Landwirte Futter dazu kaufen müssen. Laut des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband gibt es aber reginonale Unterschiede, die abhängig von den Niederschlägen und der Bodenqualität bei uns sind. Die Landwirte in Arnsberg und Schmallenberg sind weniger stark von der Dürre betroffen, als die Bauern in Medebach und Hallenberg.


Auch Waldbauern betroffen

Aber nicht nur die Grünlandsbewirtschaftungs- und Milchkuhbetriebe sind betroffen. Auch die Landwirte, die parallel noch Waldstücke besitzen, haben es schwer. Der Borkenkäfer wird von der Trockenheit begünstigt und greift die Bäume an, die schließlich gefällt werden müssen. Die Prognose des WLV ist, dass NRW Ende 2020 innerhalb von drei Jahren ca. 50 Prozent seines Fichtenvorrates verloren haben wird. Außerdem gibt es ein Übernangebot an Holz, so dass immer weniger verdient wird.

Trockenes Wetter bleibt auch künftig ein Problem

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband geht davon aus, dass sich die extremen Wetterverhältnisse der letzten drei Jahre auch in Zukunft immer wieder einstellen werden. Hierzu stellt WLV-Präsident Beringmeier fest: „Als Land- und Forstwirte stellen wir uns der Herausforderung des Klimawandels und werden unsere Anbauverfahren wie auch Fruchtfolgen weiterentwickeln. Dramatische Einbrüche wie das aktuelle Absterben der Fichtenbestände oder der umfassende Umbau der Landwirtschaft müssen jedoch durch Finanzhilfen flankiert werden, wenn wir als Gesellschaft die flächendeckende Versorgung unserer Bevölkerung mit hochwertigen Erzeugnissen aus regionaler Erzeugung auch künftig sicherstellen wollen.“

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