Landwirte im Hochsauerlandkreis diskutieren über Umgang mit Wolf

Beim Kreisverbandstag des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Hochsauerland in Meschede-Remblinghausen geht es um die Frage, wie die Gefahr durch Wolfsrisse verringert werden kann.

Wolf
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Der Wolf ist da! Hat unsere Nutztierhaltung noch eine Zukunft?“ Unter diesem Motto steht der Kreisverbandstag am Donnerstagabend in der Schützenhalle Remblinghausen. Dazu gibt es eine Podiumsdiskussion, an der u.a. der Präsident des westfälisch-lippischen Landwirtschaftsverband Hubertus Beringmeier, der WLV-Wolfsbeauftragte Bernd Eichert, der Kreisverbandsvorsitzende Wilhelm Kühn, Gina Strampe vom Aktionsbündnis Wolfmanagement aus Niedersachen sowie Nicole Heitzig, Präsidentin des Landesjagdverbandes NRW aus Brilon, teilnehmen.

Landwirte und Jäger für Abschusserlaubnisse

Für die Landwirte ist die Situation klar: Um zu verhindern, dass immer mehr Nutztiere wie Schafe oder Kühe gerissen, müssen Wölfe bejagt werden dürfen. Nach Ansicht des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Hochsauerland sollte dies ohne große bürokratische Hürden passieren. Der Verband kritisert außerdem, dass Schutzmaßnahmen wie Zäune zu viel Aufwand für die Landwirte bedeuteten und nicht ausreichten, um Herden vor Wölfen zu schützen. Das sieht auch Nicole Heitzig so: Wölfe ließen sich von Zäunen oft nicht abhalten, sie würden sie unterbuddeln oder darüber springen, wenn sie potenzielle Beute wittern, so die Präsidentin des Landesjagdverbands NRW. Zudem würden eingezäunte Bereiche Wildtiere in ihrem Wanderverhalten stören und ihnen mögliche Flächen zum Äsen nehmen. Heitzig hält deswegen eine bedarfsgerechte Bejagung des Wolfes für sinnvoll. Ziel sollte nicht sein, den Wolf auszurotten, sondern das Zusammenleben mit ihm zu ermöglichen, ohne dass sich Menschen in ihrer Existenz bedroht fühlen müssen.

Wolfssichtungen in der Region

Wie weit sich der Wolf im Hochsauerlandkreis bisher ausgebreitet hat, ist derzeit unklar, auch können getötete Nutztiere nur in seltenen Fällen zweifelsfrei mit einem Wolfsriss in Verbindung gebracht werden. Allerdings hatte es zuletzt immer wieder Wolfssichtungen in der Region gegeben, u.a. war im August im Arnsberger Wald von einem Wolf getötet worden. Eine DNA-Untersuchung ergab, dass es sich um ein Tier handelte, das aus einem Rudel in Ostdeutschland stammt. Zudem hat das Land NRW vor kurzem das Märkische Sauerland offiziell zum Wolfsgebiet erklärt, nachdem dort ein Tier mehrfach nachgewiesen worden ist. Seitdem gehört auch Sundern zu einer sog. Pufferzone, in der Weidetierhalter Fördergeld beantragen können, um Elektrozäune zum Schutz ihrer Tiere vor dem Wolf zu bauen.

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