Kreistag ist gegen Vogelschutzgebiet

Der Kreistag lehnt die Pläne für das Vogelschutzgebiet im Diemel- und Hoppecketal ab.

© Marek Szczepanek, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Der Kreistag hat am Freitag mehrheitlich beschlossen, das geplante Vogelschutzgebiet im Diemel- und Hoppecketal, bei Brilon und Marsberg, abzulehnen. Die SPD-Kreistagsfraktion hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Er fand breite Zustimmung. Zuvor hatte Landrat Schneider ein Schreiben der EU-Kommission an den Verein für Natur- und Vogelschutz im Hochsauerland VNV verlesen. Daraus ging hervor, dass es in Deutschland bereits genug solcher Schutzgebiete gibt.

Bedenken im Vorfeld

Brilons Bürgermeister Bartsch kritisierte, dass etwa die geplante neue B7-Trasse bisher nicht berücksichtigt sei. Marsbergs Bürgermeister Schäfer fürchtete, dass das Vorhaben dem geplanten Bike-Trail sowie einem Wohnbaugebiet am Stadtrand im Wege steht. Auch die IHK Arnsberg hatte sich gegen das Schutzgebiet ausgesprochen. Der Verein für Natur- und Vogelschutz im Sauerland befürwortet das Projekt, um die Artenvielfalt zu sichern.

Thema in Videokonferenz mit NRW-Umweltministerin

NRW-Umweltministerin Heinen-Esser hatte bei einer Videokonferenz einen Vertrag mit allen Beteiligten in Aussicht gestellt. So sollten neben Naturschützern beispielsweise auch die Interessen der Städte, Landwirte und Wirtschaftsvertreter berücksichtigt werden. Einen ähnlichen Vertrag gibt es bereits beim seit Jahren existierenden Vogelschutzgebiet bei Medebach. Die Medebacher Vereinbarung wurde damals von allen Beteiligten unterschrieben. Es ging darum, Aspekte von Artenschutz bis Landwirtschaft unter einen Hut zu kriegen. Der Naturschutzbund NRW lehnte einen Kompromiss ab.

Weitere Meldungen

skyline