Krankenhausreform in NRW: So ist der aktuelle Stand

Es geht um die Gesundheit und es geht ums Geld. In Nordrhein-Westfalen steht eine große Krankenhausreform an. Wir haben für euch die wichtigsten Infos.

© picture alliance/dpa | Marijan Murat

Wenn Karl-Josef Laumann auf der Medica mit Experten spricht, wird es um die Krankenhausreform gehen, die schon Ende des Jahres kommen soll. Alle Krankenhäuser im Land erhalten einen Bescheid darüber, welche Leistungen sie überhaupt noch anbieten dürfen. Der neue Leitgedanke: Jedes Krankenhaus dürfe nicht mehr 'alles' anbieten - beispielsweise eine Knie-Operation. In Zukunft sollen nur die Häuser, die eine gewisse Mindestzahl solcher Eingriffe vorweisen können, die jeweilige Art der Operation beispielsweise durchführen. Das Prinzip: Masse erzeugt Qualität. Für einige Häuser ergebe sich, dass sie ganze Abteilungen schließen müssten - in einzelnen Fällen könnte es sogar ein Aus für einige Krankenhäuser bedeuten. Es steht noch nicht einhundertprozentig fest, wie aufgeteilt werden soll. Umgesetzt werden soll diese Reform dann zum 1. April im kommenden Jahr.

Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister in Nordrhein-Westfalen (CDU)© Land NRW/Martin Götz
Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister in Nordrhein-Westfalen (CDU)
© Land NRW/Martin Götz

Unterschied zur bundesweiten Krankenhausreform

Gleichzeitig laufen Vorbereitungen für die bundesweite Krankenhausreform - eine Reform, die die zerbrochene Ampel-Koalition auf den Weg gebracht hat. Bei der Reform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geht es nicht um die Planung einzelner Leistungen, sondern um die Bezahlung. Im Kern geht es darum, dass die Krankenhäuser nicht mehr pro Einzelfall Geld bekommen sollen, sondern dafür, dass sie das Personal, die Technik und die Räume zur Verfügung stellen. Es gebe also schon Geld, bevor eine Leistung erbracht würde - die sogenannte Vorhaltepauschale. Ob dieses Gesetz so kommt, wie im Bundestag beschlossen, ist allerdings unklar. Denn nun müssen die Länder im Bundesrat darüber abstimmen, für das Gesetz gab es in den vergangenen Wochen und Monaten viel Kritik. Sollte das Gesetz im Bundesrat scheitern, muss zwischen Bundestag und Bundesrat vermittelt werden, doch die Zeit drängt. Schließlich steht der Bundestag kurz vor der Auflösung.

Autoren: Joachim Schultheis & José Narciandi

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