Kompromiss im Wisent-Streit

Mit Wisent-Protest-Plakaten machten gestern knapp 300 Latroper ihren Ärger auf der Pressekonferenz mit Landesumweltministerin Heinen-Esser klar. Die schlug einen Kompromiss vor, der bei den Latroper nicht so gut ankam.

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Beim Wisent-Projekt gibt es weiterhin keine zufriedenstellende Lösung für die Bewohner aus Latrop. Die Landesumweltministerin Heinen-Esser hat gestern auf der Pressekonferenz einen Kompromiss vorgeschlagen. Statt einer Einzäunung um ein rund 800 Hektar großes Gebiet, könnte die Fläche auf rund 500 Hektar verkleinert werden. Die Latroper sehen aber auch darin keine Lösung und fordern weiterhin den Abbruch des Wisent-Projektes.


Zuletzt hatte das Land NRW eine Einzäunung um ein rund 800 Hektar großes Gebiet vorgeschlagen. Dabei würden allerdings 700 Hektar auf den Schmallenberger Ortsteil Latrop fallen. Dagegen hatten die Latroper protestiert und deswegen die Landesumweltministerin Heinen-Esser eingeladen. Ein Zaun wäre unter anderem viel zu teuer, das Projekt wäre so nicht mehr artgerecht und das Gebiet für die Wisente wäre viel zu klein, so die Dorfgemeinschaft. Sie fordern das sofortige Ende des Wisent-Projektes. Die Tiere hätten bisher schon große Schäden an ca. 10 000 Bäumen angerichtet. Dadurch entständen Kosten in Höhe von ca. 100 000 € im Jahr.


Die Stadt Schmallenberg hat sich von Anfang an gegen das Projekt ausgesprochen. Die Wisente wurden damals nach Wittgenstein geholt, das Interesse an dem Projekt hätte ausschließlich auf Wittgensteiner Seite gelegen, so die Latroper. Nun befindet sich aber ein Großteil des Gebiets auf Schmallenberger Seite.

Wisent-Protest mit Ministerin Heinen-Ess

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