Kinder- und Jugendzentren im HSK sind beliebt

Die 12 Kinder- und Jugendzentren des Kreises werden von ihren Besuchern positiv bewertet.

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Im Kreisjugendhilfeausschuss geht es heute darum, wie die 12 vom Kreis betriebenen Kinder - und Jugendfreizeitstätten von den Besuchern bewertet werden. Dazu wird eine Studie vorgestellt. In der Befragung wurden u.a. das Programm, die Öffnungszeiten und die Angebote thematisiert. Die Befragung wurde in Kooperation mit dem Unternehmen kmf vielhaber aus Sundern durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung sowie mögliche daraus folgende Handlungsansätze werden den Ausschussmitgliedern vorgestellt. Die 12 Kinder- und Jugendfreizeitstätten sind in 9 Städten und Gemeinden und werden von unterschiedlichen Trägern betrieben. Dabei waren z.B. das aki in Meschede, die Winterberger KoT, das Olsberger Jugendhaus oder die KoT Eslohe.

Studienergebnisse

Kinder- und Jugendfreizeitstätten werden von ca. 10% der Zielgruppe besucht. Die meisten Besucher sind zwischen 11 und 15 Jahren. Mehr Jungen als Mädchen besuchen die Kinder- und Jugendfreizeitstätten. Das Verhältnis liegt bei 3 /5 zu 2 /5. Der größte Anteil (54%) ist zwischen 11 und 15 Jahren alt. Ein knappes Drittel sind Kinder im Grundschulalter (bis 10 Jahre alt) und Jugendliche im Alter von 16 und mehr Jahren kommen nur wenige. Ein Fünftel der Befragten geht noch zur Grundschule, der mit 27% relativ größte Anteil besucht eine Sekundarschule, 12% eine Realschule und 14% eine Hauptschule. Schüler und Schülerinnen von Gymnasien sind mit 9%, von Förderschulen mit 7% vertreten.

Wie erfahren Kinder von den Angeboten?

Die Befragten wurden zunächst aufgefordert, den Weg ihres Erstkontakts, den Umfang ihres Nutzungsverhaltens sowie ihre Zufriedenheit mit Ausstattung und Öffnungszeiten zu beschreiben. Generell lässt sich feststellen, das die meisten kommen, weil ihnen andere von dem Angebot erzählt haben. In erster Linie haben sie von Freunden oder Geschwistern von dem Angebot erfahren. Gezielte Werbeaktionen bergen noch unausgeschöpftes Potential, so die Studie. Die meisten kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Offene Angebote finden den größten Zuspruch, heißt es. Die Zufriedenheit mit der vorhandenen Ausstattung ist ausgeprägt, variiert jedoch in Teilen je nach Einrichtung. Die Öffnungszeiten kommen gut an, es besteht gleichzeitig der Wunsch nach Ausweitung und Verlängerung. Generell werden die Einrichtungen gut bewertet. 41% kommen mehrmals pro Woche, 24% mindestens einmal pro Woche.

Bewertung Angebot/Wünsche

Gewünscht werden eine bessere Computerausstattung, verlängerte Öffnungszeiten und Party- und Kreativangebote oder Ausflüge. Bei der Ausstattung sind den Besuchern WLan, gefolgt von Musikanlage, Billiard und Kicker wichtig. Am Ende findet sich die Ausstattung mit Werkzeug. Sie ist aber immerhin einem Drittel der Besucher und Besucherinnen wichtig. Die Wichtigkeit von WLan und Musikanlage steigt mit dem Alter, die Wichtigkeit von Werkzeug und Tischtennis nimmt hingegen ab.

Warum kommen Kinder?

Wichtig ist den Kindern der Kontakt zu anderen Menschen und der generelle Wunsch, innerhalb einer Gemeinschaft mit anderen bei sich und gleichzeitig nicht alleine zu sein. Sie suchen auch Hilfe bei Problemen, bei Hausaufgaben und beim Spracherwerb und nutzen die vorhandenen Spiel- und Beschäftigungsangebote.

Fazit und Handlungsfelder

Die Kinder- und Jugendfreizeitzentren im Hochsauerlandkreis zeichnen sich in hohem Maße durch Unterschiedlichkeit aus, so die Studie. Die Besucherzahlen reichen von 10 bis fast 100, die Öffnungszeiten differieren ebenfalls von wenigen Stunden pro Woche bis zu einem (werk)täglichen Betrieb. Die Besucher und Besucherinnen der Kinder- und Jugendfreizeitstätten unterscheiden sich in machen Aspekten durchaus vom Querschnitt der Kinder und Jugendlichen in der Region. In Summe kann man sagen, dass es sich um Kinder und Jugendliche handelt, denen Unterstützung und Förderung guttut, heißt es. Sozio-demographisch zeigen sich höhere Anteile von Migrationshintergrund und Schulformen ohne Oberstufe als in der Verteilung der Bevölkerung insgesamt. In der Wahrnehmung des individuellen Freizeitlebens zeigen sich die Befragten weniger eingebunden und weniger zufrieden und weisen einen höheren Grad von empfundener Einsamkeit auf.


Zugleich unterstreiche die höchste Zufriedenheit, die die Besucher und Besucherinnen insgesamt für die Einrichtungen ausdrücken, ebenso wie die Intensität, mit der diese während der Coronazeit vermisst wurden, die große Wichtigkeit der Zentren für die Nutzer und Nutzerinnen. Sie kommen weil sie in einer Gemeinschaft sein wollen. Für die Jüngsten sind sie ein Beschäftigungsanbieter – von ihnen vor allem werden die konkreten Angebote, Kurse und Aktivitäten in Anspruch genommen. Für die mittlere Altersgruppe sind sie am ehesten primär ein Raumanbieter – sie fokussieren auf selbstgestaltetes Zusammensein mit AltersgenossInnen. Und für die Ältesten braucht es vor allem das Gespräch – hier verlagert sich der Bedarf vom Zusammensein mit den AltersgenossInnen stärker auf die Mitarbeitenden, so die Studie. Den Mitarbeitenden in den Einrichtungen wird eine umfassende Wertschätzung entgegengebracht. Sie werden als freundlich und zugewandt, als offen und partizipativ ausgerichtet sowie als führungsstark und Konflikt schlichtend erlebt.

Handlungsfelder und Potentiale

Die materielle Ausstattung wird als überwiegend gut und bedarfsangemessen erlebt. An einzelnen Standorten wird mehr Platz gewünscht. Die Öffnungszeiten werden überwiegend gut bewertet. Es gibt den Wunsch nach Öffnungszeiten an Wochenenden und an Abenden sowie in den Ferien. Das Angebot wird als gute und bedarfsangemessen bewertet. Um neue Besucher zu gewinnen, funktioniert in erster Linie die direkte Werbung von bestehenden Besuchern und Besucherinnen. Das sei angesichts der ausgeprägten Zufriedenheit der Besucher und Besucherinnen eine hervorragende Ausgangslage. Eine aktive Öffentlichkeitsarbeit durch die Einrichtungen sei wichtig und aktuell noch nicht ausgeschöpft. Die dafür möglichen digitalen, vor allem aber auch analogen Spielarten im jeweiligen Sozialraum sind vielfältig und eine gemeinsame Entwicklung solcher Instrumente sollte als Handlungsfeld in jedem Fall bearbeitet werden, so die Empfehlung. Neben aktiver Öffentlichkeitsarbeit, seien Kooperationen mit anderen Akteuren wie etwa Vereinen denkbar.

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