Kein Schützenkönig für Medebach-Referinghausen
Veröffentlicht: Freitag, 26.07.2024 08:31
Kreisschützenbünde warnen die Vereine
Wenn niemand schießen will, dann muss der Vorstand ran. Diese Meinung herrscht oft vor.
Die Kreisschützenbünde bei uns im Sauerland (Arnsberg-Brilon & Meschede) warnen davor, die Vorstände der Vereine "zu zwingen" auf den Vogel zu schießen. Dann werde es immer schwieriger, junge Menschen für die ehrenamtliche Vorstandarbeit zu gewinnen. Dies sei eh schon mit viel Arbeit verbunden. Wenn dann noch hinzukäme, dass man damit rechnen müsse, Schützenkönig wider Willen zu werden, seie das ein großer Minuspunkt. Zumal der Titel auch oft Tausende Euro koste.
In den allermeisten Fällen habe es in den letzten Jahren ohnehin keine Probleme gegeben, Schützenkönige zu finden, so die Kreisschützenbünde.
Medebach-Referinghausen will keinen Zwangskönig
Da Referinghausen mit etwa 200 Einwohnern ein eher kleiner Ort ist, war es für den Vorstand schon seit einigen Jahren absehbar, dass es mal keinen Königsanwärter geben könnte. Daher stand schon vor diesem Jahr die Entscheidung fest: Wenn niemand freiwillig schießt, dann gibt es keinen Schützenkönig. In diesem Jahr werden also das Kinderkönigs- und das Jungschützenkönigspaar den Ort bei anderen Festzügen zusammen mit dem Vorstand vertreten.
Arnsberg-Voßwinkel startet Befragung
Arnsberg-Voßwinkel hatte 2022 keinen Schützenkönig - zum ersten Mal in der über 500-jährigen Geschichte. Danach hat der Vorstand sich Gedanken gemacht, ob etwas am Fest geändert werden müsse. Um eine möglichst breite Meinung zu bekommen, wurden 1000 Umfragebögen verteilt. der Ort hat etwas über 2000 Einwohner und somit habe jeder Haushalt einen Bogen ins einem Briefkasten gehabt, so der Vorstand. Knapp 30% der Bögen kamen ausgefüllt zurück. Bei der Auswertung wurde klar, dass Voßwinkel weiterhin von Samstag bis Montag feiern möchte. Außerdem sollten Frauen Mitglieder werden dürfen. Daraufhin hatte der Verein extra seine Satzung geändert. Seit diesem Frühjahr dürfen Frauen in die Bruderschaft eintreten. Etwa 15 haben das bislang getan.