Katholischer Pfarrer aus dem Sauerland zeigt sich selber an

Weil er Gelder der Kirchengemeinde St. Martin Bigge veruntreut hat, hat sich der Olsberger Pfarrer Richard Steilmann selbst angezeigt. Die Revision des Erzbistums Paderborn

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Ein katholischer Pfarrer in Olsberg hat 175.000 Euro seiner Kirchengemeinde veruntreut. Richard Steilmann von der Kirchgemeinde St. Martin Bigge hat diese Vorwürfe vollumfänglich eingeräumt. Das hat das Erzbistum Paderborn heute mitgeteilt. Der Pfarrer will den Schaden wiedergutmachen. Die Revision des Erzbischöflichen Generalvikariates war auf Unregelmäßigkeiten in der Kasse der Bigger Kirchengemeinde gestoßen. Pfarrer Steilmann trat daraufhin von seinem Amt zurück. Er hat heute Selbstanzeige gestellt.

So ist der Griff in die Kasse aufgeflogen:

Grundlage der Vorwürfe seien durch das Team Revision des Erzbischöflichen Generalvikariates festgestellte Fehlbeträge, die bei der Prüfung der Vermögensverwaltung in der katholischen Kirchengemeinde St. Martin Bigge auffällig wurden, teilt das Erzbistum Paderborn mit.

Dem ersten Prüfergebnis folgte eine Anhörung Pfarrer Steilmanns, der zu dem Gespräch von zwei Vertrauenspersonen begleitet wurde. Der Pfarrer räumte die im Prüfungsbericht getroffenen Feststellungen vollumfänglich ein und erklärte seine Absicht zur Wiedergutmachung. Seine Einlassungen zum Sachverhalt wurden im Schlussbericht der Revision berücksichtigt, der am 22. März 2023 mit dem Kirchenvorstand erörtert wurde. Auffälligkeiten in der Vermögensverwaltung der benachbarten Kirchengemeinden konnten durch die Prüfer nicht festgestellt werden, so das Erzbistum heute in einer Presseerklärung


Staatliche Ermittlungen

Das Erzbistum Paderborn hat Pfarrer Steilmann unverzüglich zur Inanspruchnahme anwaltlicher Unterstützung geraten und ihm auch die Möglichkeit eingeräumt, eine Strafanzeige in eigener Sache zu erstatten. Diese Anzeige sei nach Auskunft seines Anwalts heute auf den Weg gebracht worden. Die sich an das Prüfungsergebnis und die sich aller Voraussicht nach folgenden staatlichen Ermittlungen anschließenden Fragen, gelte es nun zu klären und zu bewerten., so das Erzbistum. Es stelle sich insbesondere die Frage der Wiedergutmachung.

Die Seelsorge in den durch den Pfarrstellenverzicht und die darauf folgende Ungewissheit zurecht irritierten Gemeinden wird durch den vorübergehend leitenden Pfarrer Burkhard Sudbrock und das Pastoralteam vor Ort aufrechterhalten.



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