Kassenbon - nein danke!

Sauerländer wollen keine Papierflut

© Radio Sauerland

Die neue Bonpflicht in Bäckereien, Metzgereien oder Frisören kommt bei den Sauerländern nicht an. Viele Kunden sagen bei der Bestellung gleich dazu, dass sie keinen Bon haben wollen, so Händler aus dem HSK in einer Radio-Sauerland-Blitzumfrage. Auch die Kreishandwerkerschaft in Meschede sieht die Bonflut und damit den Berg von Thermopapier kritisch. Die modernen Kassensysteme machten Steuerbetrug ohnehin so gut wie unmöglich. Noch in dieser Woche sollen Gespräche mit Experten anlaufen, um die Bonpflicht zu lockern. Dabei baut Geschäftsführer Jochem Hunecke auf ein neues Gerichtsurteil aus Bayreuth.

Händler wehren sich

Die sauerländer Händler stören sich vor allem an dem Generalverdacht, dass beim Abrechnen am Finanzamt vorbei kassiert würde. Die meisten Händler haben in den vergangenen Jahren hohe Summen in moderne transparente Kassensysteme investiert, so Hunecke weiter. Bis September müssen die Kassen außerdem zusätzlich mit einer USB-Schnittstelle ausgerüstet sein, damit das Finanzamt die Daten komplett auslesen kann.

Ausnahmen von der Bonpflicht

Die Kunden müssen den Bon nicht annehmen oder gar aufbewahren, allerdings müssen die Händler den Bon ausdrucken. Die Bons dürfen aber auch digital übertragen werden per Mail oder Nachricht auf’s Handy. Dann entfällt der Ausdruck auf das umweltschädliche Thermopapier. Dafür haben aber nicht alle Händler die notwendige Technik. Ausgenommen von der Bonpflicht sind nur Händler ohne elektronische Kasse, zum Beispiel Straßenhändler oder Wochenmarktstände. Sie dürfen weiterhin eine offene Ladenkasse verwenden.

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