Kampf gegen Waldbrände im Sauerland

Trockene Sommer stellen die Feuerwehren im Sauerland vor neue Herausforderungen. In den letzten Jahren gab es deutlich mehr Waldbrände bei uns. Die Stadt Schmallenberg reagiert auf diese Entwicklung. Sie plant die Anschaffung eines neuen Waldbrand-Tanklöschfahrzeugs. Der Haupt- und Finanzausschuss hat gestern die Anschaffung einstimmig beschlossen. Es soll ein Fahrzeug aus dem Jahr 1989 ersetzen. Im Entwurf des Brandschutzbedarfsplanes für den Anschaffungszeitraum 2023 – 2025 ist die Ersatzbeschaffung des beim Löschzug Schmallenberg stationierten Tanklöschfahrzeug 16/25 vorgesehen, so die Vorlage.

58% der Fläche Schmallenbergs ist bewaldet

Die Erfahrungen aus den letzten Jahren hätten gezeigt, dass insbesondere der Klimawandel zu immer längeren Trockenperioden führe und damit die Zahl der Wald- und Vegetationsbrände in den vergangenen Sommern stark gestiegen ist. 58 % der Gesamtfläche der Stadt Schmallenberg besteht aus Waldgebiet und rd. 31 % der Gesamtfläche aus landwirtschaftlichen Flächen. Das sei ein wichtiger Grund statt einem herkömmlichen Tanklöschfahrzeug ein Waldbrand Tanklöschfahrzeug. Das mit Allrad ausgestattete Fahrzeug sei ideal bei Wald- und Flächenbränden in unwegsamen Gelände. Es soll über einen Wassertank von 3.000 Liter, einen 300 Liter Wassertank für eine Selbstschutzanlage sowie eine Sonderbeladung für Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung verfügen.

Seit 2022 wird aufgerüstet

Im Juli 2022 gab es im HSK den größten Waldbrand im HSK. Damals hatte sich bei Sundern Stemel eine neu aufgeforstete Waldfläche entzündet und ließ sich nur äußerst schwer wieder löschen. Hunderte Feuerwehrleute auch aus angrenzenden Kreisen waren tagelang im Einsatz. Auf einer Fläche von 115 000 Quadratmetern waren tagelang immer wieder Feuer ausgebrochen oder es gab Schwelbrände. Die Fläche entspricht 16 Fußballfeldern.

Die Feuerwehr hat Lehren aus dem großen Waldbrand gezogen und probt solche Einsätze jetzt regelmäßig, so Kreisbrandmeister Krause. Die Feuerwehr Sundern hat nach dem Brand beispielweise neue Segmentregner angeschafft. Die werden auf die Wasserleitungen aufgesetzt und verteilen das Wasser auf große Flächen. Sie kommen besonders dort zum Einsatz, wo kein Wasser zur Verfügung steht.

Firefighter in Neheim stationiert

Im Kampf gegen Waldbrände hat das Sauerland das NRW-weite erste geländefähige Löschfahrzeug "Firefighter". Es ist in Neheim beim Landesbetrieb Wald und Holz stationiert. Dort gibt es eine Fachschule für Forstleute. Der "Firefighter" kann auch abseits von Wegen durch das Gelände fahren und so effektiver Waldbrände bekämpfen.