Jugendliche im Sauerland: Weniger Alkohovergiftungen

Im Hochsauerlandkreis sind zuletzt viel weniger Jugendliche nach einem Alkoholexzess im Krankenhaus gelandet

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Jugendliche im Sauerland landen seltener mit einer akuten Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Im vergangenen Jahr waren es zwei Jungs und ein Mädchen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren. Das ist ein Rückgang von zwei Dritteln im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt eine heute veröffentlichte Landesstatistik. Der Anteil der betroffenen Jugendlichen an der gleichaltrigen Bevölkerung ist verschwindend gering und liegt bei 0,03 Prozent.

Vor 7 Jahren mussten noch 18 Jugendliche wegen zu viel Alkohol in Krankenhäusern im HSK behandelt werden. Betroffen waren genauso viele Mädchen wie Jungs.

Seitdem ist auch NRW-weit die Zahl der jugendlichen Komasäufer zurückgegangen.

Rückgang der stationär aufgenommenen Jugendlichen in NRW um 5,5 Prozent

Im vergangenen Jahr sind 2 355 junge Menschen aus Nordrhein-Westfalen im Alter von zehn bis 19 Jahren wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen (psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol – akute Intoxikation) stationär im Krankenhaus behandelt worden. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das

5,5 Prozent weniger Behandlungsfälle als 2021 (damals: 2 491 Fälle). Damit setzt sich die seit 2017 beobachtete, rückläufige Entwicklung dieser Behandlungsfälle fort. Im Jahr 2020, als die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie begannen, war die Zahl der wegen alkoholbedingter Verhaltensstörungen stationär behandelten Kinder und Jugendlichen mit −38,7 Prozent gegenüber 2019 überdurchschnittlich stark zurückgegangen. Im Vergleich zum Jahr 2012 wurden 61,9 Prozent weniger Kinder und Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen mit dieser Diagnose stationär behandelt (2012: 6 174 Fälle).

Stärkerer Rückgang bei männlichen Jugendlichen

Der Rückgang der alkoholbedingten Behandlungsfälle im Jahr 2022 fiel bei Jungen und jungen Männern höher aus als bei ihren weiblichen Altersgenossen: Die Zahl der stationären Behandlungen von männlichen Jugendlichen verringerte sich um 5,9 Prozent – die der weiblichen Jugendlichen um 5,0 Prozent. Von den insgesamt 2 355 Behandlungsfällen entfiel mit 1 135 Behandlungen knapp die Hälfte (48,2 Prozent) auf weibliche Kinder und Jugendliche

(2021: 48,0 Prozent).

Der Anteil der aufgrund einer akuten Alkoholvergiftung stationär behandelten zehn bis 19-jährigen Patientinnen und Patienten an der gleichaltrigen Bevölkerung lag im Jahr 2022 im Landesdurchschnitt bei 0,14 Prozent (2021: 0,15 Prozent). Regional betrachtet gab es die höchsten Anteile für Patientinnen und Patienten aus dem Kreis Soest mit 0,30 Prozent,

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