Jugendherbergen im Sauerland erholen sich langsam
Veröffentlicht: Dienstag, 05.04.2022 05:38
Nach zwei Jahren Corona-Flaute geht es unterm Strich wieder aufwärts für die Jugendherbergen im Sauerland.
Die Sauerländer Jugendherbergen blicken auf ein durchwachsenes Jahr 2021 zurück. Das deutsche Jugendherbergswerk hat jetzt die Übernachtungszahlen des vergangenen Jahres vorgestellt. Demnach zählten die Einrichtungen im Hochsauerlandkreis im vergangenen Jahr rund 29.000 Übernachtungen. Im ganzen Sauerland sind es knapp 78.000. Das sind immer noch deutlich weniger als vor Corona, aber schon mehr als im ersten Pandemie-Jahr. Gut erholen konnte sich zum Beispiel die Jugendherberge am Sorpesee: Hier kamen 2021 schon wieder doppelt so viele Besucher wie im Vorjahr. In Winterberg waren die Zahlen weiter rückläufig.
Jugendherberge Winterberg tut sich schwer
Die Jugendherberge Winterberg ist 2021 sogar noch schlechter durch das Jahr gekommen als 2020: Hier schlägt vor allem die verlorene Wintersaison zu Buche. Trotz idealer Bedingungen und reichlich Neuschnee hatte die Herberge im Januar und Februar 2021 wegen des Lockdowns komplett dicht machen müssen.
Rückläufig war die Zahl der Übernachtungen auch auf der Burg Bilstein: Hier machen dich vor allem die verlorenen Klassenfahrten im ersten Halbjahr 2021 bemerkbar.
Jugendherberge Sorpesee legt deutlich zu
Fast verdoppelt haben dich die Übernachtungszahlen 2021 dagegen in der Jugendherberge Sorpesee. Allerdings war die Herberge 2020 auch nur sieben Monate geöffnet. Trotzdem: Als attraktiver See-Standort konnte die Einrichtung im Sommer und Herbst 2021 vor allem bei Familien punkten. Unda uch die Aussichten für 2022 seien gut, sagt die neue Hausleiterin Rebecca Alba.
Neustart für die Jugendherberge Brilon
Die Jugendherberge Brilon hat während der Pandemie sogar den Neustart gewagt: Sie war 2019 wegen Modernisierungen geschlossen, öffnete im Jahr 2020 wieder und macht jetzt "einigermaßen zufriedenstellende" Zahlen, so Hausleiter Florian Hoffmann. Für Lücken im Belegungsplan hätten vor allem wegbrechende Klassenfahrten gesorgt.
Rund um den HSK
Jugendherberge Biggesee wird vorübergehend zur Unterkunft für Geflüchtete
Auch die Jugendherberge Biggesee musste während des ersten Lockdowns im März 2020 komplett schließen. Von Mai bis Dezember 2020 wurde sie schließlich zur Entlastung der sogenannten Erstaufnahmeeinrichtungen für besonders schutzbedürftige geflüchtete Menschen genutzt und war dementsprechend an die Bezirksregierung Arnsberg vermietet.
Am 11. Juni konnte die Herberge schließlich wieder richtig an den Start gehen, zunächst nur an den Wochenenden. Im Sommer 2021 war das Haus vor allem von Familien, Radwanderern und kleineren Jugendgruppen gebucht. "Viele Familien haben ihren Urlaub coronabedingt spontan ins Inland verlegt", so Hausleiter Peter Schär. Davon habe die Herberge profitiert.
Jugendherberge Möhnesee bleibt der Spitzenreiter
Die große Jugendherberge am Möhnesee war im Sommer 2021 sogar weitestgehend ausgebucht. Man sei allerdings auch nicht in die volle Auslastung gegangen, um seine Hygienestandards halten zu können, heißt es von Hausleiter Martin Bongwald. Auch in puncto Klassenfahrten sei er zufrieden: Viele hätten ihre verschobenen Fahrten 2021 nachgeholt.