Innenstadtkonzept für Neheim

Ideen für Neheim gesammelt - Vorstellung am 6.2. im Bezirksausschuss

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Wie soll sich die Neheimer Innenstadt in den kommenden 15 bis 20 Jahren entwickeln? Antworten soll ein Innenstadtkonzept liefern. „Bewährtes erhalten und Neues wagen, Vielfalt fördern und Begegnung begünstigen" unter diesem Leitbild steht das Innenstadtkonzept für Neheim.

Das Konzept entsteht auf der Grundlage einer Förderung des Bundesbauministeriums im Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren, so die Stadt Arnsberg. Das Innenstadtkonzept Neheim sei vor dem Hintergrund vielfältiger Herausforderungen für Innenstädte erarbeitet worden, wie dem Rückgang des stationären Einzelhandels, der Digitalisierung, der Monofunktionalität, des demografischen Wandels oder dem Klimawandel und seinen Folgen.

Grundlage für Investitionen

Das Innenstadtkonzept soll eine langfristige Vision zur Entwicklung der Neheimer Innenstadt und eine wichtige Grundlage für zukünftige öffentliche und private Maßnahmen bzw. Investitionen sein. Im Vorfeld gab es seit März 2023 einen Beteiligungsprozess einer „Zukunftswerkstatt Neheim“, „Innenstadtforen“, online Beteiligungsmöglichkeiten, Befragungen von Jugendlichen und Gewerbetreibenden. Dabei kam raus, Neheim braucht mehr, woran sich das Auge erfreuen kann und der Neheimer Marktplatz ist elementar wichtig für Stadtteil.

Es soll mehr Freizeit- und Kulturangebote geben und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum soll höher werden. In den vergangen Wochen wurden in der Fußgängerzone neue Bänke und Hollywoodschaukeln aufgestellt, sie sollen zum Verweilen einladen.

9 Visionen für die Neheimer Innenstadt:

Vision 1: Die Neheimer Innenstadt ist ein Ort der Nutzungsvielfalt und wichtiger Einzelhandelsschwerpunkt und wird entsprechend weiterentwickelt. Die Innenstadt wird als Arbeitsort gestärkt (Bsp. Co-Working), Bildungsangebote (Schulen u.a.) werden ausgebaut. Betreuungsangebote für Kinder und Ältere schaffen. Familienbüro / Musikschule bleiben erhalten


Vision 2: Die Neheimer Innenstadt ist Ort der Kultur und Teilhabe. Es gibt Kulturangebote für unterschiedliche Zielgruppen und die Kooperation mit der (örtlichen) Kulturszene. Es gibt nicht-kommerziellen Angebote und Aufenthaltsmöglichkeiten


Vision 3: Es gibt einen attraktiven öffentlichen Raum mit Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten für alle Bevölkerungsgruppen und die Weiterentwicklung der Stadtplätze: Marktplatz, Gransauplatz, Karlplatz… Es gibt Lichtkunst-Installationen die den Bezug „Stadt der Leuchten“ fördern und Spiel- und Sportangebote. Die Zugänge zur Innenstadt“ (z.B. vom Möhnetalradweg/Möhnepforte aus) werden aufgewertet


Vision 4: Die Begrünung der Innenstadt und die Anpassung an Auswirkungen des Klimawandels. Neue Bäume, Sträucher, Stauden usw. werden gepflanzt. Es gibt Trinkwasserbrunnen, Nebeldusche… , die Beratung und Unterstützung von Immobilienbesitzern bei Fassaden- und Dachbegrünung


Vision 5: Die nachhaltige Bestandsentwicklung und Baukultur werden sichtbar + Förderung hybrider Nutzungskonzepte: „Mixed-Used-Immobilien“ (Einzelhandel, Büro, Wohnen) + Etablierung Projekt „Haus der Baukultur“ mit festem Sitz in der City: u.a. Beratung von Hauseigentümern zur Bestandsoptimierung + Gestaltungsrichtlinien ggf. anpassen, Denkmalpflegeplan weiter berücksichtigen


Vision 6: Die multifunktionale Nutzung von freien Flächen und Aktivierung von nicht oder untergenutzten Flächen durch Nachverdichtung (Neubau, Bebauung von Brachflächen und Baulücken) oder neuen Nutzungen (z.B. in leerstehenden Ladenlokalen ) Die gemeinschaftliche Nutzung von Flächen: Sharing Flächen für Co-Working usw. und Optimierung des Parkraumangebotes (z.B. Aufstockung von vorhandenen Parkhäusern)


Vision 7: Die zukunftsfähige Anbindung und Erreichbarkeit der Innenstadt und Verbesserung der ÖPNV-Anbindung (Entwicklung ZOB Neheim, Umbau Engelbertplatz als Mobilstation, Taktanpassung) und der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur und Breitband-Internet


Vision 8: Der Fuß- und Radverkehr als fester Bestandteil der Mobilität und eine fahrradfreundliche Gestaltung der Innenstadt (Radverkehrskonzept für Stadt Arnsberg befindet sich bereits im Prozess) und der Abbau von Barrieren für Fußverkehr. Insgesamt eine Verbesserung der Verbindungen als Anregung zur Nutzung alternativer Verkehrsmittel zum Auto


Vision 9: Der ko-produktive Austausch von Akteuren und Bürgerschaft zur Innenstadtentwicklung. Ein Innenstadtforum als langfristiges Austauschgremium etablieren und der enge Austausch mit Marktbeschickern auch zur Weiterentwicklung des Wochenmarktes. Konsumfreie Räume als Treffpunkt für Austausch (außerhalb von Café usw.) und die Sicherstellung und Weiterentwicklung des Citymanagements

Vorstellung am 6. Februar

Zusammen mit den Anregungen von Bürgern und Einzelhändlern wird ein finaler Entwurf für das Konzept erstellt, heißt es. Der soll am 6. Februar im Bezirksausschuss Neheim vorgestellt werden.

Veranstaltung von Studierenden am 1.2.:

In den letzten vier Monaten haben sich Studierende des Masters Städtebau NRW mit der Frage beschäftigt „Wie wird der Stadtteil Neheim aussehen und wie werden wir in ihm leben, wenn die Stadt Arnsberg klimaneutral ist?“. In fünf Projekten sind phantasievolle und innovative Ansätze entstanden, die von starken landschaftlichen Impulsen über Pop-up-Strukturen bis zur Verknüpfung von Stadtraum und Internet reichen, heißt es. Die Arbeiten machten konkrete Vorschläge für die nachhaltige Umgestaltung der Stadt, so die Stadt Arnsberg. Die Studierenden präsentieren Ihre Projekte am Donnerstag, 01.02.2024, um 18.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr) in der Stadtbibliothek am Neheimer Markt (Marktpassage).

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