Indian Summer zieht Wanderer ins Sauerland

Die Wälder im Sauerland bieten zur Zeit ein Farbenspektakel. Viele Gastgeber empfehlen spezielle Herbstwanderungen

© Stefan Befeld, Wald und Holz.NRW

Im Sauerland hat der Indian Summer begonnen. Viele heimische Bäume wie die Birke, Erle, Eiche oder Pappel bekommen sattgelbe Blätter. Knallig rote Blattfärbungen zeigen vor allem amerikanische Arten wie viele Eichen- oder Ahornarten, so der Landesbetrieb Wald und Holz. Die Hainbuche trägt ihr braunes Blätterkleid häufig bis ins Frühjahr hinein.

Die Farbenpracht des Herbstes zieht auch noch im Oktober viele Wanderer ins Sauerland. Für sie gibt es spezielle Wanderungen. U.a. geht es mit dem Ranger in Sundern Wildewiese über den Sauerland-Höhenflug(https://www.wald-und-holz.nrw.de/herbstfarben-mit-ranger-christoph-nolte-1)

Auch Gastgeber im Sauerland empfehlen besondere Herbstwanderwege.

Wann beginnt bei uns der Indian Summer?

Die Buntfärbung der Blätter beginnt im Herbst je nach Witterung und Region zu leicht unterschiedlichen Zeiten. Besonders schön ist der Farbrausch im September und Oktober, wenn eine beständige Hochdrucklage über Mitteleuropa für eher trockene und warme Tage sowie klare und kühle Nächte sorgt.


Neben den bunten Blättern in dieser spätsommerlichen Zeit ist besonders schön zu beobachten: Durch den Temperaturwechsel zwischen Tag und Nacht bilden sich viel Tau und Nebel, der sich als Wassertropfen in vielen Spinnennetzen fängt. Daher auch der in Deutschland bekannte Name „Altweibersommer“, der auf das altdeutsche Wort „weiben“ (weben) zurückzuführen ist.

Warum färben sich die Blätter?

Bevor die sommergrünen Laubgehölze und einige wenige Nadelbäume wie die Europäische Lärche im Herbst ihre Blätter (bzw. Nadeln) abwerfen, zeigen sich die Bäume noch einmal besonders farbenfroh. Die herbstliche Blattfärbung während des Indian Summers ist jedoch nicht nur schön anzusehen. Für die Bäume hängt diese Veränderung vor allem mit der Vorbereitung auf den Winter zusammen: Nährstoffe werden abgebaut und unter anderem in den Stamm verlagert, damit sie im Frühjahr bei der Blattbildung wieder zur Verfügung stehen. Zudem schützt sich der Baum durch das Abwerfen der Blätter vor der Winterkälte und dem Vertrocknen. Denn: Über die Blätter verdunsten Bäume Wasser, welches im Winter bei gefrorenen Böden für den Baum nicht mehr ausreichend zur Verfügung steht.


Bevor die Blätter zu Boden fallen, ändert sich die Zusammensetzung der Blattfarbstoffe. Der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll, den die Bäume im Sommer für die Photosynthese unbedingt brauchen, wird abgebaut und überwiegt in den Blättern nun nicht mehr. Im Sommer überdeckt das Chlorophyll alle anderen Pigmente, die im Herbst, nach dem Verlust des grünen Farbstoffs, in den Blättern zutage treten. Karotinoide, Xantophylle und Anthocyane sorgen für beeindruckende Blattfärbungen in Gelb, Orange und Rot, teilweise mit violetten oder blauen Farbsprenklern. Braun färben sich die Blätter erst beim Absterben des Blattes. Fallen sie dann Blatt für Blatt zu Boden, sind sie keineswegs nutzlos geworden. Das Laub auf dem Waldboden wird von Pilzen, Bakterien und Würmern zersetzt, sodass Nährstoffe zurück in den Boden gelangen können. Damit ist die Grundlage für das Wachstum neuer Pflanzen gegeben.


Quelle: Wald und Holz NRW

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