In Winterberg geht es um Parkplätze
Veröffentlicht: Dienstag, 10.09.2024 00:00
Winterberger Haupt- und Finanzausschuss befasst sich heute mit dem Thema Parken

In Winterberg wird über ein digitales Parkraummanagement diskutiert. Heute befasst sich der Haupt- und Finanzausschuss mit dem Thema. Im Stadtgebiet Winterberg gibt es aktuell 43 Parkscheinautomaten mit Hinweisen auf die Bezahlung per Smartphone. Der weitaus größte Teil der Parkscheinautomaten ist seit vielen Jahren in Betrieb und lässt nur Münzzahlung zu, so die Stadt. Die Reparaturanfälligkeit nehme zu, so dass perspektivisch Geräte ausgetauscht werden müssten, heißt es. Die Anschaffung eines neuen Parkscheinautomaten kostet derzeit rund 5.000 €. Neue Geräte arbeiten ausschließlich mit bargeldloser Zahlungsweise oder über die Alternative der Handy Apps.
Aktuell müssen die Geräte regelmäßig entleert werden. Das machen Mitarbeiter im Minijob dazu kommen Kosten der Abholung durch den Wachdienst im Zwei-Wochen-Rhythmus und Kontrollen durch die Politessen. Sie würden bei einer digitalen Parkraumbewirtschaftung wegfallen.
Auf privatem Parkplatz gibt es digitales und schrankenloses Parken
Auf einem privaten Parkplatz in Winterberg ist vor einigen Wochen ein digitales, schrankenloses Parkraumsystem in Betrieb genommen worden, so die Stadt. Es laufen Gespräche mit dem Betreiber. Die technische Entwicklung und Zuverlässigkeit von kamerabasierten Parkraumbewirtschaftungssystemen, die als schrankenlose Komplettanlagen durch verschiedene Anbieter am Markt verfügbar sind, hätten sich deutlich verbessert und stabilisiert. Sie sind gut umsetzbar, wenn Parkflächen nur eine Einfahrt/Ausfahrt haben und einen klar abgegrenzten Parkplatzbereich.
Ein Parkvorgang laufe so:
bei der Einfahrt wird das Kennzeichen gescannt und der Startzeitpunkt des Parkvorgangs festgehalten. Schranken seien überflüssig. Der Besucher muss nur am Ende zum Kassenautomat gehen. Der Parkvorgang kann auch per Smartphone bezahlt werden. Bei der Ausfahrt wird der Parkvorgang mit der Bezahlung abgeglichen. Eine Bezahlung wäre auch noch 24 Stunden nach Ende des Parkvorgangs über Smartphone möglich. Erfolgt keine Bezahlung des Parkvorgangs, so würde der Auftragnehmer eigenständig eine Zahlungsaufforderung erstellen und verschicken, ebenso ein mögliches Mahnverfahren durchführen.
Stadt hätte Zugriff auf Besucherdaten
Über ein Online-Dashboard könne die Stadt Zugang zur Analyse der Parkflächen erhalten. Auslastung, Spitzenzeiten, Daten zur Herkunft der Besucher als Beispiele. Die Anbieter übernehmen Wartung, die monatliche Abrechnung und Parkverstoß-Management und den Kundensupport. Sie stellen alle technischen Einrichtungen, kümmern sich um die Beschilderung und den laufenden Betrieb. Wartungsarbeiten liegen beim Auftragnehmer, die Entleerung des Bargelds und dessen Transport durch den Wachdienst wären nicht mehr erforderlich. Es könnten Kennzeichen im System hinterlegt werden, die keine Gebührenpflicht auslösen, wie z.B. Mitarbeiter oder Lieferanten. Über das Online-Dashboard hätte die Verwaltung jederzeit Zugriff auf die Daten und könnte z.B. im Nachgang Parkvorgänge bei Bedarf stornieren. Über eine jeweils festzulegende Karenzzeit wären kurze Parkvorgänge oder Anlieferungen dann zunächst gebührenfrei gestellt. Jahreskarten seien denkbar, wo dann durch eine einmalige Zahlung und die Hinterlegung des Kennzeichens unbegrenzte Parkvorgänge möglich wären.