HSK: Fahrprüfungen auf Rekordniveau

Im vergangenen Jahr haben mehr Fahrschüler als je zuvor ihre Prüfung gemacht, dabei sind bundesweit so viele Fahrschüler durchgefallen, wie noch nie.

Ein Fahrlehrer gibt Anweisungen zum Einparken (Symbolbild).
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Im vergangenen Jahr sind bundesweit 39 Prozent der Fahrschüler durch die theoretische Fahrprüfung gefallen. Das sind zehn Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Die praktische Fahrprüfung haben 2022 37 Prozent der Fahrschüler nicht geschafft, das berichtet der TÜV. Im Sauerland ist dieser Trend weniger stark erkennbar. Hier liegt die Durchfallquote bei Fahrprüfungen erfahrungsgemäß immer unter dem bundesweiten Schnitt, so der heimische Fahrlehrerverband.

Fahrschulen im HSK über die hohe Durchfallquote

Friedel Thiele, Ehrenvorsitzender des Fahrlehrerverbandes und Fahrlehrer in Brilon, sieht mehrere Gründe für die hohe Durchfallquote: "Für Fahrschüler sind die Prüfungen schwieriger gewordenen. Die praktische Prüfung dauert nicht mehr 45 Minuten, sondern 55 Minuten." Neben der praktischen Prüfung sei auch die theoretische Prüfung schwieriger geworden. "Durch kurze Videoclips können Fahrschüler die Fragen schwieriger auswendig lernen."

Im Sauerland fallen weniger Fahrschüler durch die Führerscheinprüfung. Die Durchfallquote liegt einige Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt. Christian Habla, stellvertretender Geschäftsführer der Fahrschule Time to Drive in Arnsberg sieht darin zwei Gründe : "Im Sauerland haben neue Fahrschüler oft Vorkenntnisse, da sie bereits mit ihren Eltern geübt haben", sagt er. Hinzu komme auch noch, dass der Verkehr im Sauerland weniger komplex sei, als in Großstädten. 

HSK: "Bei zugewanderten Mitbürgern fallen deutlich mehr Prüflinge durch."

Friedel Thiele erklärt: "Ausländische Fahrschüler, die ihren Führerschein umschreiben möchten, fallen deutlich öfters durch." Das liege daran, dass Umschreiber eine theoretische und praktische Prüfung bestehen müssen. Oft scheitere es dabei an der Sprachbarriere. Dabei sei die theoretische Prüfung oft leichter, weil sie in verschiedene Sprachen gemacht werden kann. Bei der praktischen Prüfung auf Deutsch haben dann viele Prüflinge Probleme, so Thiele. 

Vor allem auf dem Land ist und bleibt das Auto ein wichtiges Verkehrsmittel. Viele Fahrschüler sind auf das Auto angewiesen um zur Arbeit, Studium oder Ausbildung zu kommen. 

Führerschein mit 17

Der Führerschein mit 17 ist nach Erfahrung der Sauerländer Fahrlehrer eine Erfolgsgeschichte. Friedel Thiele nennt dieses begleitende Fahren eine der besten Entscheidungen für mehr Verkehrssicherheit in Deutschland. Fahrschüler, die ihren Führerschein mit 17 Jahren machen, hätten deutlich mehr Kilometer Fahrpraxis, bevor sie allein unterwegs sind. Das seien tausende Kilometer. Bei anderen Fahrschülern seien es nur mehrere hundert Kilometer Fahrpraxis. Das spiegle sich auch in der Unfallstatistik wider.

Seit 2005 können junge Leute den Führerschein schon mit 17 Jahren machen und dürfen bis zum 18.Geburtstag mit einer Begleitperson auf dem Beifahrersitz Auto fahren.

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