HSK: Druck auf Arbeitgeber

Sauerländer Azubis im öffentlichen Dienst beteiligen sich an Jugendstreiktag. Ab nächster Woche Aktionen in Warstein, Meschede und Marsberg

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Auszubildende und dual Studierende von Bund und Kommunen aus dem Hochsauerlandkreis sowie aus Dortmund, Hamm und Unna beteiligen sich heute am 1. März, am bundesweiten Jugendstreiktag der Nachwuchskräfte in Gelsenkirchen. Eine Delegation aus dem ver.di Bezirk Westfalen von rund 500 jungen Streikenden aus allen Bereichen des öffentlichen Diensts wird dort erwartet.


Die jungen ver.di-Mitglieder aus dem öffentlichen Dienst fordern in der laufenden Tarifrunde eine Erhöhung der Ausbildungs- und Studienvergütungen sowie der Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich. Darüber hinaus wird eine unbefristete Übernahme von Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung eingefordert.

"Nachwuchskräfte in Existenznöten"

„Die hohe Inflation treibt viele Nachwuchskräfte in Existenznöte“, sagte Michael Kötzing, Bezirksgeschäftsführer des ver.di Bezirks Westfalen. Auszubildende und dual Studierende sind von den hohen Preissteigerungen besonders bedroht, da sie ein niedriges Einkommen und in der Regel keine Rücklagen gebildet haben. „Es kann nicht sein, dass Auszubildende wieder zurück ins Elternhaus ziehen müssen, weil sie sich ihr WG-Zimmer oder die Einzimmerwohnung nicht mehr leisten können“, so Michael Kötzing weiter.


Der grassierende und weiter wachsende Fachkräftemangel sei zudem in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes spürbar. „Die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst müssten schon aus Eigeninteresse unseren Forderungen nachkommen, um für Auszubildende und dual Studierende attraktiv zu bleiben und ausgelernte junge Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu halten.“, sagte Justine Enste, Gewerkschaftssekretärin für den Bereich Jugend in Westfalen.

Mehr Druck auf Arbeitgeber

Mit diesem Jugendstreiktag will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst erhöhen. Es finden bundesweit an insgesamt neun Standorten Kundgebungen statt.

Am Freitag soll in mehreren Bundesländern der Nahverkehr bestreikt werden. Davon ist der HSK nicht betroffen. Bei uns im Sauerland wird am kommenden Dienstag ein Aktionstag stattfinden. In Warstein werden sich Beschäftigte aus der Region, darunter auch aus Arnsberg treffen, um ihre Forderungen deutlich zu machen. Wenig später sind weitere Aktionstage in Meschede, Marsberg und Lippstadt geplant.


Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat auch in der zweiten Runde der Verhandlungen für die insgesamt rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen kein aus Sicht der Gewerkschaft akzeptables Angebot vorgelegt. Ende März treffen sich die Tarifparteien zur nächsten Verhandlungsrunde.

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