Hospiz- und Palliativtag in Meschede zum Thema Cannabis

Um Vor- und Nachteile der Cannabistherapie in der Palliativmedizin geht es am Nachmittag im Kreishaus.

Bereits zum zwölften Mal veranstalten der Hochsauerlandkreis, das Klinikum Hochsauerland sowie der Caritasverband Meschede den Hospiz- und Palliativtag. Interessierte können sich dabei zu Themen wie Krankenversorgung und Sterbebegleitung informieren. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr im Kreishaus.

Wundermittel Cannabis?

Wenn Heilung nicht mehr möglich ist, rückt laut den Veranstaltern für Schwerstkranke und deren Angehörige der Erhalt der Lebensqualität in den Mittelpunkt. Sie wünschen sich, die ihnen verbleibende Lebenszeit möglichst selbstbestimmt zu verbringen. Doch viele Palliativpatientinnen und -patienten leiden neben weiteren Problemen unter Schwäche, Appetitmangel, Müdigkeit, Schmerzen, Verstopfung, Luftnot, Anspannung, Angst, Depressivität, Übelkeit und Erbrechen. Medizinalcannabis wird als Option zur Behandlung vieler dieser Symptome diskutiert. Angesichts der öffentlichen Präsenz der Debatte um Cannabis und Cannabinoide haben Schwerstkranke und deren Angehörige oft viele Fragen zu medizinischen Einsatzmöglichkeiten sowie den möglichen positiven und auch negativen Effekten. Die Fragen sollen beim Hospiz- und Palliativtag beantwortet werden.

Mehrere Vorträge

Daher laden die Partner des regionalen Palliativnetzwerks am Mittwoch, den 25. Oktober 2023, 15 Uhr, zum 12. Mescheder Hospiz- und Palliativtag ins Kreishaus Meschede, Sitzungssaal „Sauerland‘“, Steinstraße 27 ein. Der Eintritt ist frei. In Vorträgen wird auf die therapeutischen Möglichkeiten sowie mögliche Nebenwirkungen der Cannabistherapie in der Palliativmedizin eingegangen. Folgende Vorträge sind vorgesehen:

  • 5 Jahre Cannabis als Medizin – Ergebnisse der Begleiterhebung (Bfarm), Indikationen und Nebenwirkungen, Referentin S. Langer
  • Cannabis-Therapie aus Sicht der Apotheke, Referent M. Humpe
  • Erfahrungsbericht eines Betroffenen, Referent J. Grothof

Dr. med. Mohammad-Amen Wattad, Chefarzt und Direktor der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin und Stammzelltransplantation des Klinikum Hochsauerland am Standort St. Walburga-Krankenhaus Meschede wird die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnen und als Schirmherr begleiten. „Es ist uns wichtig, dass die Menschen der Region wissen, welche Hilfsangebote und Therapieoptionen rund um die letzte Lebensphase in der Region bestehen und an wen sie sich wenden können“, so Dr. Wattad.

„Letzte-Hilfe-Kurs“ in Olsberg

Das Thema Sterbebegleitung steht auch in Olsberg im Fokus. Dort bietet das Familienbüro der Stadt Olsberg in Kooperation mit dem Ambulanten Hospiz des Caritasverbandes Meschede einen „Letzte-Hilfe-Kurs“ an. Dieser Kurs vermittelt das „kleine 1x1 der Sterbebegleitung“ – also das Basis-Wissen und Kompetenzen aus Hospiz- und Palliativarbeit für eine gute Sorge am Lebensende.

Im Kurs wird über die Normalität des Sterbens als Teil des Lebens gesprochen, auch beschäftigen sich die Teilnehmenden kurz mit Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Thematisiert werden mögliche Beschwerden, die Teil des Sterbeprozesses sein können, und wie man bei der Linderung helfen kann. Abschließend wird gemeinsam überlegt, wie man Abschied nehmen kann, die Möglichkeiten und Grenzen werden besprochen.

Eine Arbeitsgruppe aus Deutschland, Dänemark und Norwegen hat den „Letzte-Hilfe-Kurs“ mit vier Unterrichtseinheiten erstellt, die am Mittwoch, 8. November, von 16 bis 20 Uhr im Ratssaal der Stadt Olsberg vorgestellt werden. Für den Kurs fällt ein Kostenbeitrag von 10 Euro an. Es sind keine Vorkenntnisse notwendig.

Interessenten können sich bis Freitag, 3. November, beim Familienbüro der Stadt Olsberg, Melanie Struwe-Philipp, über den Kurs informieren und/oder sich verbindlich anmelden unter Telfeon 02962/982228 oder melanie.struwe-philipp@olsberg.de.

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