Hohe Energiepreise bedrohen Industrie im Sauerland

Industrie- und Handelskammern in der Region fragen Unternehmen nach den Auswirkungen der hohen Energie- und Kraftstoffpreise.

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42 Prozent der Industrieunternehmen in Südwestfalen fühlen sich durch hohe Energie- und Kraftstoffpreise in ihrer Existenz bedroht. Das hat eine Umfrage der Industrie und Handelskammern in Arnsberg, Hagen und Siegen ergeben. Besonders im internationalen Vergleich seien die Energiepreise hoch, der Kostendruck besonders auf die energieintensiven Unternehmen immens. 78 Prozent der befragten Betriebe spüren durch die Energiepreisbremse keine finanzielle Entlastung, zeigt die Umfrage. Die IHK's in der Region hatten rund 500 Unternehmen befragt.

Manche Unternehmen denken über Verlagerung der Produktion nach

Die Umfrage zeigt auch: 17 Prozent der Industrieunternehmen ziehen Standortverlagerungen oder Teilverlagerungen konkret in Erwägung. Walter Viegener, Präsident der IHK Siegen: „Dass jeder sechste Industriebetrieb aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen konkret über Verlagerungen nachdenkt, ist mehr als besorgniserregend. Die Inlandsinvestitionen sind eher zurückhaltend bei einer gleichzeitig steigenden Investitionsbereitschaft im Ausland.“ Vor allem die USA sei ein Zielland für mehr Investitionen. "Die deutsche Politik muss für Entlastungen sorgen, aber nicht mit weiteren bürokratischen Subventionen, sondern mit einer Senkung der Steuer- und Abgabenlast“, fordert Andreas Rother, Präsident der IHK Arnsberg. Die Zweifel an der Wirksamkeit der staatlichen Preisbremsen hätten sich bislang bestätigt. 78 Prozent der südwestfälischen Industrieunternehmen würden durch die Energiepreisbremsen bisher keine finanzielle Entlastung spüren. Von den 22 Prozent, die eine finanzielle Entlastung spüren, nehme nur etwa die Hälfte der Unternehmen diese Entlastung auch als Stabilisator der Geschäftslage wahr.

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