Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine im Sauerland

Wohnungen, Treffpunkte und Events für geflüchtete Menschen aus der Ukraine: Der Arnsberger Bürgermeister Ralf-Paul Bittner hat gestern im Rat eine erste Bilanz des Erreichten gezogen. Der neu gegründete Verein "Sauerland Hilfe" will sich größer aufstellen.

Die Städte und Gemeinden im Sauerland haben viel getan, damit sich ukrainische Flüchtling bei uns wohlfühlen. Der Arnsberger Bürgermeister Bittner hat gestern eine erste Bilanz gezogen. So hat die Stadt über 20 größere Wohnungen angemietet, Über 150 Geflüchtete wurden an private Vermieter vermittelt. Im Juli soll eine Container-Anlage für Flüchtlinge gebaut werden. Im ganzen Stadtgebiet gebe es Begegnungsorte für die Menschen aus der Ukraine, mit Angeboten wie Kennlerncafes, Yoga und Nähen.. Außerdem würden Feste und Freizeit-Events organisiert, so Bittner Im Moment leben rund 660 ukrainische Flüchtlinge in Arnsberg.

Schule und Kita

89 unter 6-jährige Kinder werden in ehrenamtlichen Kindergruppen betreut. Über 170 schulpflichtige Kinder aus der Ukraine besuchen eine Schule. Die meisten gehen in der Willkommensklassen an den Arnsberger Grundschulen. In Sommercamps soll es für Erwachsene und Kinder Angebote geben, um Deutsch zu lernen.

Kosten

1,07 Mio Euro hatte der Rat der Stadt Arnsberg im März außerplanmäßig für die verschiedenen Aspekte der Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt. Damit werden u.a. die Kosten für Personal und Dienstleistungen bestritten. So arbeitet in der Erstunterbringungseinrichtung in Oeventrop ein Sicherheitsdienst. Bürgermeister Bittner sagte, dass es im Zusammenhang mit ukrainischen Flüchtlingen keine strafbaren Handlungen gegeben habe.

Die Anzahl der Flüchtlinge, die in Arnsberg angekommen sind, ist seit Beginn des Krieges in der Ukraine zurückgegangen. Waren es in der ersten Märzhälfte noch über 450, kamen in der zweiten Maihälfte nur 25 nach Arnsberg.



In Arnsberg sind zuletzt weniger Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen© Stadt Arnsberg
In Arnsberg sind zuletzt weniger Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen
© Stadt Arnsberg

Neuer Verein "Sauerland Hilfe"

In Arnsberg hatten sich zu Beginn des Ukrainekonfliktes schnell Menschen zusammengefunden um zu helfen und Spenden zu sammeln. Das alles geht auf die Initiative der Ärztin Ivanna Akymenko zurück, die als leitende Kreißsaal-Oberärztin am Klinikum Hochsauerland arbeitet. Aus dem lockeren Zusammenschluss von helfenden Händen ist nun der eingetragene Verein "Sauerland Hilfe" geworden. Damit soll auch ausgedrückt werden, dass die Hilfesuche nicht nur auf Arnsberg begrenzt ist. In den kommenden Wochen soll die Gründungsveranstaltung stattfinden, das Finanzamt hat den Verein aber bereits genehmigt.


Das Lager des Vereins befindet sich in einem Lager der Spedition Gössling in Arnsberg-Niedereimer, das der Firmenchef zur Verfügung gestellt hat. Aktuell werden 3 LKW vorbereitet, die direkt ins Krisengebiet nach Tschernihiw fahren. Mit an Board werden dann z.B. Doppelbetten sein (die mit Hilfe der Stadt Arnsberg aufgetrieben wurden), Beatmungsmaschinen und ein OP-Tisch. Knapp 15 aktive Helfer sind am Lager und auf Veranstaltungen im Einsatz.

Hilfe weiterhin gesucht

Besonders gebraucht werden aktuell haltbare Nahrungsmittel (Dosen, Nudeln etc.) und medizinische Geräte. Angenommen werden die Spenden am Lager mittwochs (15 bis 17 Uhr) und samstags (10 - 13 Uhr). Zu den Zeiten können Spenden einfach vorbeigebracht werden. Auch Helfer, die mit anpacken, werden noch gesucht. Freiwillige können sich einfach bei Regine Hergert melden (0162 3918246).

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