Heute ist Tag des Waldes

In Brilon ist am Tag des Waldes eine Pflanzaktion

© Wald und Holz NRW/Roland Schockemöhle

Der heutige Tag des Waldes steht unter dem Motto: „Gesunde Wälder für gesunde Menschen“. Fakt ist, der Wald bei uns ist an vielen Stellen krank. Stürme, Sommerdürren und Massenvermehrungen von Fichtenborkenkäfern haben ihn massiv geschädigt. NRW-weit sind rund 136.000 Hektar der insgesamt 935.000 Hektar Waldfläche abgestorben. Die Aufforstung läuft und ist eine Mammutaufgabe.

Ziel sind gesunde, starke und klimaanpassungsfähige Mischwälder. Dazu werden auch im Wald gewachsene junge Bäume, an Standorte umgesetzt, wo sie eine gute Zukunft haben. Diese effektive Methode zur Wiederbewaldung haben Forstministerin Silke Gorißen und der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Waldbauernverband NRW e. V., dem Verband Familienbetriebe Land und Forst e. V. und dem Gemeindewaldbesitzerverband NRW in der letzten Woche im Regionalforstamt Arnsberger Wald vorgestellt.

Über 70 Millionen Euro Fördermittel in 2023

Der Vorsitzende des Gemeindewaldbesitzerverbands NRW, Bürgermeister Christoph Ewers: „Die Anpassung des Waldes an den Klimawandel ist für die kommunalen Waldbesitzer die wichtigste forstliche Aufgabe der nächsten Jahrzehnte und eine riesige Herausforderung. Dabei ist die Unterstützung von Land und Bund durch gemeinsam erarbeitete und praxisgerechte finanzielle Förderung besonders bei der Wiederaufforstung der riesigen Schadflächen unverzichtbar. Leitbild der Bewirtschaftung des Kommunalwaldes als Bürgerwald bleibt für die Städte und Gemeinden die multifunktionale Forstwirtschaft.“

Florens von Bockum-Dolffs, stellvertretender Vorsitzender Familienbetriebe Land und Forst e. V.: „Wir müssen unsere Wälder klimastabil umbauen und unsere Forstbetriebe wirtschaftlich erhalten. Nadelhölzer in der Mischung haben vor allem in den höheren Lagen NRWs die besten Voraussetzungen. Sie wachsen schneller und können entsprechend schneller genutzt werden. Die starre Vorgabe eines prozentualen Anteils an heimischem Laubholz halten wir daher für nicht sinnvoll und nicht zukunftsgerichtet.“

Pflanzaktionen

In Brilon ist heute am Tag des Waldes der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck, zu Gast. Er ist bei einer Baumpflanzaktion am Hotel am Kurpark dabei. Außerdem informiert er sich über die Situation des Briloner Stadtwaldes. Auch in Brilon sind große Waldflächen abgestorben und müssen aufgeforstet werden.

In Arnsberg war vor Kurzem ( 11.3.) die erste Baumpflanzaktion in diesem Jahr. Bisher sind bei der Aktion Arnsberg forstet auf schon über 33. 000 Bäume gepflanzt worden. Die Größe der Schadensflächen liegt in Arnsberg bei rund 420 Fußballfeldern, das entspricht rund 300 ha. Rund die Hälfte davon soll aufgeforstet werden.

In Schmallenberg war unter der Schirmherrschaft der Volksbank Sauerland und Organisation der Stadt Schmallenberg gemeinsam mit WaldLokal am Freitag das zweite Pflanzfest im Bürgerwald Schmallenberg. Unterstützt wurde die Aktion außerdem von den Spendern der Organisation „Aktion Baum“ und vielen weiteren Spendern. Gegenüber dem Skiliftgelände Kleins Wiese wurden unter der fachlichen Begleitung des Forstamtes Schmallenberg 1.400 Setzlinge eingepflanzt. Mit dabei waren Bergahorn, Küstentanne und die Douglasie. 

LWL Wälder

Anlässlich des Tages des Waldes blickt auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) auf den Zustand seiner über 1.000 Hektar Waldgebiete in den Regionen. "Wir sind froh, dass sich im Vergleich zu 2021 der Zustand der Eichen leicht gebessert hat", sagt Urs Frigger, Dezernent des LWL-Bau- und Liegenschaftsbetriebes (BLB). Andere Baumarten wie etwa Buchen leiden nach wie vor unter Wassermangel: "Das Jahr 2022 war eines der wärmsten und trockensten Jahre seit der Wetteraufzeichnung, vor allem der Herbst war außergewöhnlich mild", so Frigger. "Im Zeitraum April bis August fielen im Mittel nur 60 Prozent der Niederschläge des Vorjahres. Auch wenn das Jahr 2023 bisher recht nass war, können die Wasserdefizite damit aktuell nicht ausgeglichen werden."

Erfreulich sei, dass die großen Waldflächen des LWL bisher vom neuen Schädling des Kiefernborkenkäfers verschont geblieben und die Bäume sehr gesund seien, heißt es. Kiefern benötigen nicht viel Wasser und kommen mit Dürreperioden daher besser zurecht.

Hintergrund zum Internationalen Tag des Waldes

1971 hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen den 21. März zum Internationalen Tag des Waldes erklärt. Anlass war die globale Waldvernichtung, nicht nur in den Regionen des Globalen Südens. Der Internationale Tag des Waldes würdigt die Bedeutung aller Wälder – vom borealen Nadelwald bis zum tropischen Regenwald.

Welche Baumarten sich wo eignen, zeigt z.B. das Internetportal des Landes.

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