Harte Zeiten für Evangelische Kirche im Sauerland

Angst vor der Zukunft: Mitgliederschwund bei der Evangelischen Kirche. Auch der Nachwuchs für den Pfarrerberuf fehlt

© Evangelischer Kirchenkreis Soest-Arnsberg

Auf die evangelische Kirche im Sauerland kommen harte Zeiten zu. Das ist am Wochenende bei der Sommersynode des Kirchenkreises Soest Arnsberg in Oestinghausen klar geworden. Für den Kirchenkreis Soest-Arnsberg sehen die Prognosen einen Schwund an Gemeindemitgliedern von jetzt 100.000 auf 85.000 in den kommenden zehn Jahren. Die evangelische Kirche bei uns sucht jetzt nach tragfähigen Konzepten für die Zukunft.

Mitgliederzahlen im freien Fall

„Wir können uns diesem Thema nicht entziehen“, so der Superintendent des Kirchkreises Soest-Arnsberg, Manuel Schilling am Wochenende in der Schützenhalle in Oestinghausen vor knapp 150 Synodalen und Gäste. Schilling erwartet, dass auf die Menschen in den 29 Kirchengemeinden im Kirchenkreis Soest-Arnsberg harte Zeiten zukommen. Dafür gebe es viele Gründe: "Bereits seit einigen Jahren befinden sich die beiden christlichen Kirchen bei den Mitgliederzahlen nahezu im freien Fall. Dabei ist der Missbrauchsskandal, durch den vor allem die Katholische Kirche in ihren jahrhundertealten Grundmauern erschüttert wird, nur eine von vielen Erklärungen. Zunehmend haben Menschen offenbar auch das Gefühl, dass das Leben ganz gut auch ohne Kirche und Glauben funktioniert," so der Superintendent.

Pfarrer-Nachwuchs fehlt

"Im Moment haben wir in der Landeskirche noch 1503 Personen im Pfarrdienst; in zehn Jahren werden das 748 sein.", so der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen Ulf Schlützer. “ Der Vizepräsident sieht damit das „Ende einer historischen Phase“, in der die Evangelische Kirche deutlich mehr Pfarrerinnen und Pfarrer beschäftigte hatte, als das die Planstellen vorsahen: „Im Dienst waren 600 über Plan.“ Im Kirchenkreis wird die Zahl der Gemeindepfarrer in den kommenden zehn Jahren von jetzt 47 auf unter 20 sinken. Hauptgrund: Es fehlt an theologischem Nachwuchs. Deshalb begrüßte die Synode auch einen Antrag aus Arnsberg-Neheim-Sundern, mit dem die Landeskirche aufgefordert wird, alles daran zu setzen, den Pfarrberuf attraktiver zu machen.

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