Handwerksbetriebe im Sauerland aktuell stabil

Die Handwerkskammer Südwestfalen hat heute ihre Konjunkturumfrage Herbst 2023 veröffentlicht

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Die gestiegenen Energiekosten, die inflationsbedingten Kaufkraftverluste und die erheblich gestiegenen Finanzierungskosten stellen für die südwestfälischen Handwerksbetriebe eine zunehmende Belastung dar. Mit diesem Satz fasst die Handwerkskammer Südwestfalen die Gründe für den sorgenvollen Blick der Handwerksbetriebe in die Zukunft zusammen. Die aktuelle Geschäftslage der Handwerksbetreibe sei aber stabil. 53,5 Prozent der befragten Betriebe bezeichneten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 33 Prozent als befriedigend und nur 14 Prozent melden eine schlechte Geschäftslage.

700 Handwerksbetriebe haben sich an der Umfrage der Handwerkskammer in Arnsberg beteiligt.


Blick in die Zukunft fällt besonders in der Baubranche sorgenvoll aus

Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage fiel schlechter aus als vor sechs Monaten. In Anbetracht der hohen Verbraucherpreise und des spürbaren Rückgangs der Konsumnachfrage erwarten Handwerksbetriebe bei uns in den kommenden Monaten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Besonders im Baugewerbe herrscht aufgrund der sinkenden Auftragslage für das nächste Halbjahr große Besorgnis. Bisher würden noch Projekte abgearbeitet, die in der Vergangenheit beschlossen und finanziert wurden. Somit seien die Auswirkungen der gestiegenen Baupreise und Finanzierungkosten im südwestfälischen Kammerbezirk anhand der Bewertung der Geschäftslage noch nicht deutlich erkennbar.

Ein Drittel aller befragten Betriebe erwartet schlechtere Geschäftslage 

Insgesamt blicken sämtliche Gewerbegruppen trotz stabil bewerteter Geschäftslagen mit großer Sorge auf das kommende Halbjahr, zeigt die Konjunkturumfrage der Handwerkskammer. Insbesondere das Bau- und Ausbaugewerbe sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf sehen sich aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten von Bauprojekten in einer bedrohlichen Situation. Aktuell gehen etwa 36 Prozent der Betriebe von einer Verschlechterung der Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten aus, während weniger als zehn Prozent eine Besserung erwarten. 


Investitionen und Belegschaft

Die Investitionsbereitschaft des Handwerks sieht sich ebenfalls mit ungünstigen Bedingungen konfrontiert, darunter fallen hohe Preissteigerungen, gestiegene Finanzierungskosten und die schwer vorhersehbare konjunkturelle Entwicklung. Lediglich 14 Prozent der Betriebe geben an, in Zukunft ihr Investitionsvolumen erhöhen zu wollen, während 34 Prozent planen, ihre Investitionen zu reduzieren.

Im vergangenen Halbjahr meldeten 18 Prozent der Betriebe einen Anstieg ihrer Belegschaft, während 19 Prozent einen Rückgang verzeichneten. Für das kommende Halbjahr erwarten nur noch zehn Prozent eine Zunahme des Personals, während 15 Prozent einen Rückgang prognostizieren. Dies deutet auf einen leicht negativen Trend bei der Beschäftigungssituation hin.

Auftragslage

Die Lage bei den Aufträgen zeigt ein ähnliches Bild: Im Frühjahr berichteten etwa gleich viele Betriebe von einer Verbesserung wie von einer Verschlechterung der Auftragslage. Im Herbst hat sich jedoch das Verhältnis verschoben, wobei nun 27 Prozent eine schlechtere Auftragssituation meldeten, während nur 23 Prozent eine bessere Lage verzeichneten. Auch hier ist ein leicht negativer Trend erkennbar. 

Hier gibt es den Link zum Herunterladen der gesamten Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Südwestfalen.

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