Handwerker im Sauerland müssen draufzahlen

Welle von Preiserhöhungen bei Baustoffen. Bauen wird teurer.


Hausbau
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Die Handwerker im Sauerland leiden extrem unter den drastisch gestiegenen Preisen für Baumaterial. Wer in seinen alten Verträgen keine Preisgleitklausel habe, müsse die gestiegenen Kosten für Bauholz, Betonstahl oder Dämmstoffe selber tragen, so Jochem Hunecke von der Kreishandwerkerschaft. So hätte ein Meter Dachlatte kürzlich noch 50 Cent gekostet, heute sind es 2 Euro 50.

Die Preise für alle Materialen stiegen wöchentlich, heißt es auch von der Baugewerbeinnung Meschede/Brilon. Konsequenz: Die Handwerker müssen jetzt die gestiegenen Kosten an die Auftraggeber weitergeben. Bauprojekte der öffentlichen Hand werden teurer. Auch private Auftraggeber müssen für ein neues Haus oder ein neues Dach künftig mehr bezahlen.

Vielfältige Gründe für steigende Preise

Der Holzpreis hat sich laut Richard Greitemann jun. dem Obermeister der Zimmereiinnung Hochsauerland innerhalb von zwei Monaten verdoppelt. Tendenz steigend. Und das, obwohl vor den Augen der Sauerländer jede Menge Borkenkäferholz aus den Wäldern geholt wird. Das Rundholz werde zu großen Teilen in Containern nach China verschifft, das bearbeitete Holz geht in die USA. Mittlerweile müssten die heimischen Zimmereien immer öfter auf Holz für ihre Aufträge warten. Die Lieferzeit liege aktuell bei bis zu 12 Wochen.

Die Preise für Dämmstoffe oder Betonstahl, die in vielen Bereichen auf dem Bau gebraucht werden, seien um bis zu 30 Prozent in die Höhe geschossen, so Klaus Burmann, Obermeister der Baugewerbeinnung Meschede/Brilon. Durch die Corona-Krise nicht zur Verfügung stehende Rohstoffe, Stromausfälle in den USA usw. - die Gründe für Lieferschwierigkeiten und Preiserhöhungen sind vielfältig. Burmann empfielt den Betrieben, dass sie in ihren Angeboten Preisanpassungen festschreiben.

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