Große Anzahl unbegleiteter Flüchtlinge im Sauerland

Die Jugendämter im Hochsauerlandkreis haben im vergangenen Jahr 136 Kinder und Jugendliche

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Im Jahr Hochsauerlandkreis haben die Jugendämter soviel Kinder und Jugendliche in ihre Obhut genommen, wie nie zuvor in den vergangenen Jahren. Nach der aktuellen Statistik waren es 2022 136 Fälle. Der Anstieg begründet sich zum großen Teil durch die steigende Zahl von unbegleiteten Flüchtlingen(88). Sie müssen von den Jugendämtern untergebracht werden. An zweiter Stelle stehen als Anlass für die Inobhutnahme überforderte Eltern(28). Dann folgen Vernachlässigung(16) und Beziehungsprobleme der Eltern( 10). Im Verhältnis zum Vorjahr sind die vorläufigen Schutzmaßnahmen im Hochsauerlandkreis und in NRW um rund ein Drittel angestiegen.

Jugendämter in NRW:

Die Zahl der Inobhutmaßnahmen stieg im Jahr 2022 nach Angaben von IT.NRW landesweit auf 35,7 Prozent auf

16 546 (2021: 12 193). Das waren 25,4 Prozent weniger als im Jahr2016 (damals: 22 193). Vorläufige Schutzmaßnahmen nach § 42 SGB VIII werden vom Jugendamt durchgeführt, wenn ein unmittelbares Handeln zum Schutz von Minderjährigen in Eil- und Notfällen als geboten erscheint.


Im vergangenen Jahr wurden in 6 529 Fällen Minderjährige aufgrund einer begleiteten Einreise aus dem Ausland in Obhut genommen. Das waren 162,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (2021: 2 490). Der Anstieg der Gesamtzahl der Schutzmaßnahmen ist in erster Linie hierdurch begründet. Die Zahl der Inobhutnahmen aufgrund einer unbegleiteten Einreise einer minderjährigen Person aus dem Ausland war im Jahr 2022 jedoch um 43,0 Prozent niedriger als im Jahr 2016(damals: 11 448).

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