Gibt es im Sauerland bald einen Nationalpark?

Die Stadt Arnsberg zeigt Interesse daran, den Arnsberger Wald dafür vorzuschlagen. Im Kreistag gehen die Meinungen auseinander.

Wald
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Die Landesregierung will in den kommenden Jahren einen weiteren Nationalpark in NRW einrichten, bisher gibt es so einen nur in der Eifel. Vorab hat sie mehrere Gebiete, die sie dafür für geeignet hält, vorgeschlagen, darunter den Arnsberger Wald. Die Stadtverwaltung von Arnsberg steht dem grundsätzlich offen gegenüber, in der jüngsten Ratssitzung sollte eine entsprechende offizielle Interessenbekundung abgegeben werden.

Thema auch im Kreis

Auch im Hochsauerlandkreis ist die Frage nach einem möglichen Nationalpark im Arnsberger Wald Thema – der Kreistag berät darüber in seiner Sitzung am Freitagnachmittag. Vorab gehen die Meinungen auseinander. Die Grünen befürworten einen Nationalpark, die FDP lehnt ihn ab. Grund ist, dass dadurch die wirtschaftliche und touristische Nutzbarkeit des Waldes zu stark eingeschränkt würde. Auch die Kreisverwaltung hält aus ähnlichen Gründen einen Nationalpark Arnsberger Wald für nicht sinnvoll. Das Gebiet stehe bereits unter Naturschutz und brauche kein neues Label, das darübergestülpt würde, heißt es aus dem Kreishaus.

Bereits Naturparks im Sauerland

Der Arnsberger Wald ist bereits seit 1961 ein Naturpark. Zudem gehören weite Teile des HSK zum Naturpark Sauerland Rothaargebirge. Zum Beispiel soll das gesamte Gebiet der Stadt Olsberg künftig Teil des Naturparks werden. Das hatte der Rat dort in diesem Jahr beschlossen. Die Stadt Olsberg ist seit 2015 Mitglied im damals neu gegründeten Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V.. Der Park hat sich inzwischen etabliert. In einem Ranking aller Naturparke in Deutschland ging es zuletzt vom letzten Platz (2016) auf den bundesweit zweiten Platz hoch. Nationalparks unterscheiden sich von Naturparks darin, dass sie noch stärker den Fokus auf Naturschutz setzen und dort z.B. auf das Abholzen von Bäumen für die Forstwirtschaft verzichtet wird.

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