Gedenken an die Opfer des NS-Regimes im Sauerland

Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht in Arnsberg, Brilon, Meschede und Olsberg. Seit 30 Jahren Schweigemarsch in Meschede.

© Stadt Brilon

Im Hochsauerlandkreis wird heute an die Judenverfolgung im Dritten Reich und die Reichspogromnacht erinnert. Dazu laufen in Arnsberg, Brilon, Meschede und Olsberg Gedenkveranstaltungen.

Die Gedenkveranstaltungen in der Übersicht:

Arnsberg: 

Kranzniederlegungen am 9. November 2022 und Ausstellung in der alten Synagoge:

Die Termine sehen wie folgt aus:


Oeventrop: 14.30 Uhr, Gedenkstätte vor dem Stadtbüro

Arnsberg: 15.00 Uhr, jüdischer Friedhof an der Straße „Kuhweg“

Hüsten: 15.45 Uhr, jüdischer Friedhof an der Straße „Alt Hüsten“

Neheim: 16.30 Uhr, jüdischer Friedhof an der Straße „Möhnepforte“

 

Ausstellung „Was ist geblieben? Jüdische Kultur in unserer Stadt“ 

In diesem Jahr hat die Veranstaltergemeinschaft „Gedenken an den 9. November 1938 Arnsberg“ ein anderes Format gewählt, um an die jüdischen Mitbürger*innen unserer Stadt zu erinnern. Standen in den letzten Jahren neben Berichten von Zeitzeugen eher kulturelle Themen im Mittelpunkt, so soll diesmal durch konkrete Gegenstände an sie erinnert werden. Eine Ausstellung unter dem Titel „Was ist geblieben? Jüdische Kultur in unserer Stadt“ in der ehemaligen Synagoge, Mendener Straße 35, zeigt unter anderem Bilder, Gegenstände aus Familiengebrauch, Bücher, Briefe, Zeitungsberichte, Gebetbücher und vieles mehr.

Die Ausstellung ist bis zum 13 November täglich von 11 bis 17 Uhr zu sehen.

Brilon:

Am Mittwoch, 09.11.2022 führt das Jugendparlament in Brilon eine Gedenkfeier anlässlich der Reichspogromnacht vor 84 Jahren durch. "Sie soll uns alle an das dunkle Kapitel unserer deutschen und auch Briloner Geschichte erinnern. Gemeinsam soll ein Zeichen für Frieden, gegen jegliche Gewalt und gegen das Vergessen gesetzt werden". 

Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr am Gedenkstein auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge in der Kreuziger Mauer in Brilon. 

Hier werden Mitglieder des Jugendparlamentes, Schüler*innen der Schule-ohne Rassismus von der Sekundarschule, Bürgermeister Bartsch, Pfarrer Müller und Pastor Andreas in besonderer Weise an das jüdische Leben in Brilon und die Schicksale der Opfer erinnern. 

Die Evangelische Kirchengemeinde, die Propsteigemeinde St. Petrus und Andreas, die Stadt Brilon und das Jugendparlament Brilon laden alle Interessierten ein, diese Gedenkstunde gemeinsam zu verbringen. 

Das Jugendparlament Brilon wird Kerzen verteilen. Diese können während der Veranstaltung auf den Grundrissen der ehemaligen Synagoge zum Gedenken aufgestellt/abgelegt werden.

Meschede:

Seit 30 Jahren erinnert der „Schweigemarsch Meschede“ an die Pogromnacht am 9. November 1938. In dieser Erinnerung und im Gedenken an die vertriebenen und getöteten jüdischen Mitbürger*innen aus Meschede bekennen die verschiedenen Veranstalter und die Unterzeichner zum Schweigemarsch:

Wir treten ein für die Wahrung der Menschenrechte, widersprechen jeder Art von Judenhass, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, engagieren uns für Flüchtlinge und führen den Dialog über ethnische, kulturelle und religiöse Grenzen hinweg. 

Schüler*innen des Städtischen Gymnasium und der Walburga-Realschule zeigen aktiv auf, wie wichtig ihnen dieses Anliegen ist.

Treffpunkt ist am Mittwoch, 9. November 2022 um 18.00 Uhr auf dem Stiftsplatz Meschede vor der St. Walburga-Kirche. Der Weg des Schweigemarsches führt vom Stiftsplatz zum Jüdischen Friedhof und zur Alten Synagoge. Die Veranstalter des Schweigemarsches fordern dazu auf, Lichter mitzubringen (z.B. ein Teelicht in einem Glas) und während des Schweigemarsches zu tragen, um so ein Lichtzeichen der Solidarität und Hoffnung setzen zu können.


Olsberg:

Bündnis 90/Die Grünen laden zur Gedenkveranstaltung an die Gräueltaten der Reichspogromnacht am 09. November 1938.

Treffpunkt ist die Gedenktafel in der Bruchstraße in Bigge am 09.11.2022 um 18.00 Uhr.

Wie bereits in den vergangenen Jahren lädt der Ortsverband zu ein zu einem Moment des Innehaltens und der Erinnerung an die Menschen und ihre Schicksale, die durch die brutale Gewalt und die organisierten Übergriffe der Nationalsozialisten leiden und auch sterben mussten. 

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