Gastronomie droht Pleitewelle

Die Hälfte der sauerländer Hotels und Gaststätten stehen am Abgrund.

© Olaf Fuhrmann/FUNKE Foto Services

Der Hotel-und Gaststättenverband (DeHoGa) in Arnsberg warnt vor einer Pleitewelle in der sauerländer Gastronomie. „Rund die Hälfte der Hotels und Restaurants stehen wegen des Lockdowns kurz vor der Pleite“, sagt Dietmar Wosberg vom DeHoGa in Arnsberg, „das spärliche Außer-Haus-Geschäft ist nach Weihnachten weiter abgesackt. Der Staat muss jetzt in die Puschen kommen, seine Versprechen einlösen und die Hilfsgelder schnell auszahlen!“

Hilfe vom Staat kommt zu zögerlich

Die Anträge für die versprochenen Hilfsgelder sind zu kompliziert, und die Dauer bis zur Auszahlung dauert zu lange, so Wosberg weiter. Durch den zweiten Lockdown hat sich die Lage in den sauerländer Hotels und Gaststätten weiter verschärft.

„Durch die Corona-Sicherheitsabstände ist nur ein Drittel der Sitzplätze in den Lokalen nutzbar gewesen,“ schildert Wosberg die Situation seit Beginn der Pandemie, „das reichte oft nur, um die Betriebe über Wasser zu halten. Der Außer-Haus-Verkauf konnte die Verluste auch nicht ausgleichen. Sie waren nur ein Zeichen nach dem Motto: Wir sind noch da!“

 

Landhotels kriegen erste Bewerbungen

Die landesweite Krise in der Gastronomie könnte allerdings auch das Mitarbeiter-Problem in den sauerländer Hotels und Gaststätten lindern. Besonders Mitarbeiter aus großen Stadthotels melden sich und sondieren die Lage.

„Großen Hotels in den Innenstädten, die sich auf Geschäftsreisende und Seminare spezialisiert haben, geht es jetzt besonders schlecht“, so der Geschäftsführer des Luxushotels „Astenkrone“ in Winterberg-Altastenberg, Jörg Templin, „ da rufen schon mal Mitarbeiter bei mir an wegen einer Stelle. Sie rechnen damit, dass in den touristisch ausgelegten Landhotels der Betrieb eher und sicherer wieder anläuft als in der Stadt. Wenn er denn anläuft!“

© Hotel Astenkrone
© Hotel Astenkrone

Weitere Meldungen

skyline