Gastrobranche im Sauerland: Jobchance für Flüchtlinge

Ukrainische Flüchtlinge als Mitarbeiter in der Sauerländer Gastrobranche? Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten fordert faire Bezahlung.

© Gewerkschaft Nahrung -Genuss-Gaststätten Region Südwestfalen

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten sieht für Flüchtlinge aus der Ukraine eine Jobperspektive im Gastgewerbe. Voraussetzung: Die Bezahlung stimme. "Wer vor dem Krieg flieht und Schutz, darf nicht ausgenutzt werden", so Isabell Mura von der Gewerkschaft NGG Südwestfalen. Viele Hotels und Gaststätten im Hochsauerlandkreis suchen aktuell Personal. In diesem Bereich gibt es laut Gewerkschaft rund 300 offene Stellen.

Isabell Mura von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten weist darauf hin, dass sich die Bezahlung im heimischen Gastgewerbe zuletzt deutlich verbessert habe. Nach dem aktuellen Tarifvertrag, den die NGG mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ausgehandelt hat, liegt der Einstiegsverdienst in der Branche in Nordrhein-Westfalen seit Mai bei 12,50 Euro pro Stunde – weit mehr als bislang. Fachkräfte kommen auf einen Stundenlohn von mindestens 13,95 Euro.

„Diese Einkommen machen die Arbeit an Theke und Tresen deutlich attraktiver. Nicht nur Beschäftigte aus dem Hochsauerlandkreis, sondern gerade auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die einen Job suchen, sollten darauf bestehen, nach Tarif bezahlt zu werden“, rät Mura.

Jetzt sei die Politik in der Pflicht, rasch die Weichen zu stellen, um das Fußfassen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. „Wichtig ist, dass die ukrainischen Bildungsabschlüsse unkompliziert anerkannt werden. Und es muss einen vereinfachten Zugang zu Sprachkursen geben. Denn die Sprache ist der Schlüssel, um zurechtzukommen“, so Mura.

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