Frauen im Sauerland arbeiten häufiger in Minijobs
Veröffentlicht: Mittwoch, 26.07.2023 00:00
30 Prozent der berufstätigen Frauen im Hochsauerlandkreis sind "atypisch" Beschäftigte. Das bedeutet, sie arbeiten unter 20 Stunden oder haben einen Minijob.
Im Sauerland sind die meisten nicht normal arbeitenden Beschäftigte Frauen. Das zeigt die heute rausgekommene Statistik von IT.NRW. Dazu zählen Minijobs und Tätigkeiten mit weniger als 20 Stunden. Rund 18.000 Frauen im HSK sind sogenannte "atypisch" Beschäftigte. Das ist ein Drittel aller Beschäftigten. Das Problem bei Minijobs: Sie sind nicht sozialversicherungspflichtig, Frauen erarbeiten sich für später keine Rente. Insgesamt sind im Hochsauerlandkreis rund 120.000 Menschen berufstätig.
Auch NRW-weit sind Frauen häufiger als Männer "atypisch" beschäftigt
Hier sind die Zahlen aus NRW: Vom Trend her unterscheiden sie sich kaum von der Sauerland-Statistik:
Im Jahr 2022 sind in Nordrhein-Westfalen 21,5 Prozent der rund 7,67 Millionen Kernerwerbstätigen in ihrer Haupttätigkeit atypisch beschäftigt gewesen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt auf Basis von Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 mitteilt, waren das etwa
1,65 Millionen Personen. Zu den atypisch Beschäftigten zählen Teilzeitbeschäftigte mit bis zu 20 Arbeitsstunden je Woche, befristet oder geringfügig Beschäftigte sowie Angestellte bei Zeitarbeitsfirmen.
FRAUEN WAREN HÄUFIGER ATYPISCH BESCHÄFTIGT ALS MÄNNER
Mehr als zwei Drittel (67,1 Prozent) der atypisch Beschäftigten in NRW waren Frauen. Während mit 30,7 Prozent nahezu jede dritte erwerbstätige Frau einer atypischen Beschäftigung nachging, war es bei den Männern mit 13,3 Prozent nur gut jeder achte Erwerbstätige.
Der überdurchschnittlich hohe Anteil von Frauen in atypischer Beschäftigung ist vor allem auf einen hohen Anteil an Teilzeitarbeit
zurückzuführen: 23,0 Prozent der erwerbstätigen Frauen arbeiteten in einem Teilzeitbeschäftigungsverhältnis mit bis zu 20 Wochenstunden. Bei den Männern lag dieser Anteil bei 4,1 Prozent.
Auch waren erwerbstätige Frauen mit einem Anteil von 9,2 Prozent häufiger geringfügig beschäftigt (z. B. sog. Minijobs) als Männer mit 2,7 Prozent.
In einem Normalarbeitsverhältnis waren im Jahr 2022 insgesamt 5,39 Millionen Erwerbstätige und damit 70,3 Prozent aller Kernerwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen tätig. Beschäftigte in Normalarbeitsverhältnissen üben eine unbefristete Tätigkeit mit über 20 Wochenstunden aus, die direkt für den Arbeitgeber erbracht wird. Von den erwerbstätigen Männern befanden sich 76,6 Prozent
(3,12 Millionen Personen) in einem Normalarbeitsverhältnis. Bei den erwerbstätigen Frauen waren es 63,1 Prozent (2,27 Millionen Personen).
Quelle: IT.NRW als statistisches Landesamt