Flüchtlingsunterkunft: Stadt Olsberg mietet ehemaliges Schullandheim an

In dem Gebäude im Stadtteil Wulmeringhausen sollen bis zu 54 Menschen untergebracht werden. 

Die Mitglieder des Hauptausschusses der Stadt Olsberg haben einstimmig beschlossen, das ehemalige Schullandheim in Wulmeringhausen anzumieten. Ab November könnten dann vor allem Geflüchtete in dem Gebäude untergebracht werden – aber auch Einheimische aus der Stadt Olsberg, wenn sie von Obdachlosigkeit bedroht sind. Bis zu 54 Menschen können laut Stadt – je nach Belegung der Räume – in dem ehemaligen Schullandheim ein zunächst vorläufiges Zuhause finden.

Kaum noch freie Plätze

Die Stadt Olsberg hat zur Unterbringung von Geflüchteten zuletzt vermehrt neue Wohnungen angemietet sowie eine ehemalige Pension erworben. Ende September verfügte die Stadt Olsberg über 199 Wohnplätze für diesen Zweck. Allerdings: Derzeit gibt es nur noch einen einzigen freien Platz. „Wenn wir unserer gesetzlichen Aufgabe nachkommen wollen und Menschen nicht obdachlos werden sollen, müssen wir die Unterbringungskapazitäten erweitern“, betont Bürgermeister Wolfgang Fischer. Der Wohnungsmarkt sei erschöpft – freie Wohnungen seien nicht mehr verfügbar, um dort geflüchtete Menschen unterzubringen.

Das ehemalige Schullandheim in Wulmeringhausen ist nach Angaben der Stadt für diesen Zweck gut geeignet: Die nötigen Räume und sanitären Anlagen seien vorhanden, das Gebäude in einem guten baulichen Zustand und in direkter Nähe befindetsich eine Bushaltestelle, so dass die untergebrachten Menschen problemlos nach Olsberg und Bigge kommen könnten, um dort Einkäufe zu machen, Ärzte besuchen oder auch Behördengänge erledigen könnten.

Ehrenamtliche Helfer gesucht

Nach der ehemaligen Pension in Olsberg entstehe so die zweite Gemeinschaftsunterkunft im Stadtgebiet, erklärt Bürgermeister Fischer. Mit der Pension habe man gute Erfahrungen gemacht: Das Zusammenleben mit der Nachbarschaft klappe problemlos, die Menschen, die dort leben, seien zufrieden. Nach wie vor gebe es im Stadtgebiet zahlreiche Ehrenamtliche, die den Geflüchteten beim Einleben in der Stadt Olsberg erleichtern. „Das ist ein besonders wichtiges Engagement und ein bedeutender Beitrag für eine gelingende Integration“, so Wolfgang Fischer. Auch Ehrenamtliche, welche die Menschen in der neuen Unterkunft in Wulmeringhausen begleiten wollen, sind stets willkommen – Ansprechpartner für Interessierte ist im Rathaus Dennis Gottdang (Tel. 02962 / 982-290; E-Mail dennis.gottdang@olsberg.de).

Die Lage in anderen Kommunen

Auch viele andere Kommunen im Hochsauerlandkreis suchen derzeit nach Möglichkeiten Geflüchtete unterzubringen:

Die Stadt Schmallenberg hat beispielsweise zuletzt ein ein Hotel in Nordenau gekauft und eines in Bad Fredeburg angemietet.

Die Stadt Sundern will Wohncontainer kaufen, um dort Menschen unterzubringen. Als mögliche Standorte dafür sind im Stadtrat die Schulhöfe der Dietrich Bonhoeffer-Schule und der ehemaligen Grundschule Westenfeld benannt worden. 

Die Stadt Brilon hatte zuletzt einen Suchaufruf für größere Wohnungen und Häuser gestartet. Geeignet seien auch leerstehende Bürogebäude, so die Stadt. Diese Unterkünfte sollen die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten ergänzen und die Stadt Brilon in die Lage versetzen, die zukünftig ankommenden Flüchtlinge angemessen unterzubringen.

In Hallenberg gestaltet sich die Frage nach der Suche für Wohnraum für Geflüchtete als schwierig. Laut der Stadt kann trotz mehrerer Aufrufe im Amtsblatt, der örtlichen Presse, über die sozialen Netzwerke sowie direkter Anfragen an Privatpersonen Stand jetzt nicht ausreichend Wohnraum für weitere Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden, um die ansteigende Anzahl an Zuweisungen zu bewältigen. Es gebe Stand jetzt keine weiteren Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Die Stadt Hallenberg ist deswegen im Austausch mit der Bezirksregierung Arnsberg, die vorübergehend aufgrund einer gestellten Überlastungsanzeige eine Zuweisung weiterer Personen ausgesetzt hat. Die Stadt berät derzeit über das weitere Vorgehen.

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