Finanzielle Nöte bei den Tierheimen im Sauerland

Im Dezember werden keine Tiere vermittelt

© Tierheim Brilon

Die finanzielle Situation in den Tierheimen in Meschede und Brilon ist jetzt zum Jahresende angespannt. Auch die Tierheime bekämen Inflation, hohe Energiekosten und die erhöhten Tierarztkosten zu spüren. "Die Kosten fressen uns auf", so das Tierheim Brilon. Besonders die Katzensituation ist angespannt. Allein im Briloner Tierheim sind im Moment 50 Katzen untergebracht.

Trotz vieler Spenden: Geld reicht nicht

Das Tierheim Brilon wünscht sich, dass der Tierschutz in der Politik ein größeres Gehör bekommt und staatlich unterstützt wird. Die meisten Tierheime seien privat und erhielten nur einen kleinen Obulus von den Gemeinden als Unterstützung.

Das reiche nicht einmal für die ersten Monate. Hätten die Tierschutzvereine nicht so viele großzügige Spender und würden als Einnahmequelle noch die Hundepension anbieten, sähe es düster aus, so die Einschätzung des Briloner Tierheims. Hierzu gab es Mitte des Jahres einen Brandbrief, in dem die Tierschutzvereine darum bitten, einen Teil der Hundesteuer zu erhalten.

Diese ist nicht zweckgebunden und kommt (entgegen der Annahme vieler Menschen) nicht den Tierheimen zugute.

Keine Vermittlungen im Dezember

Der Vermittlungsstopp von Tieren im Dezember gilt in allen Sauerländer Tierheimen. "Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke", so das Tierheim Meschede.

Kein Tier soll unüberlegt unter dem Weihnachtsbaum landen. Bevor man ein Tier adoptieren möchte muss man sich in Ruhe und mit der ganzen Familie über die Bedürfnisse des jeweiligen Tieres, die Kosten für die Unterhaltung und die Zeit die man für das Tier benötigt Gedanken machen. Auch die Frage wer kümmert sich um das Tier, wenn es in den Urlaub geht oder wenn man sich aus Krankheitsbedingtengründen nicht kümmern kann sollte sich gestellt werden.

Das Tierheim Team wünscht sich für das nächste Jahr, dass, bevor sich Tiere angeschafft werden, genauer nachgedacht wird. Die Hoffnung: So würden nicht mehr so viele Tiere im Tierheim landen, die unüberlegt adoptiert wurden.

Tiere in den Tierheimen in Meschede und Brilon erwartet Bescherung

Der Heilige Abend ist ein ganz normaler Arbeitstag für die Teams der Tierheime.

Tierheim Brilon:

In Brilon wird den Tieren eine kleine Bescherung zubereitet. "Wir packen Leckerlis und Geschenke

ein und (unter Aufsicht der Tierpfleger) können die Tiere dann "Party" machen und diese auspacken".

Aktuell sind im Tierheim Brilon 8 Hunde und 2 Hunde (altersbedingt) auf Dauerpflegestelle. Bis auf einen Notfallzwinger sind alle Zwinger besetzt.

Bei den Kleintieren ist die Situation besser durch Vermittlungen, das Schnupfen-Kaninchen "Goldy" ist das einzige.

DIe Katzensituation ist (wie jedes Jahr leider) angespannt: Es sind 50 Katzen zu versorgen.

Da es sich bei 99% um Fundkatzen handelt, kommen diese mit diversen Krankheiten und müssen intensiv betreut werden.

Tierheim Meschede:

Das Mescheder Tierheim hat Ende Oktober mit dem Zoomarkt in Meschede und mit dem Gassi und Co. in Schmallenberg eine Weihnachtsaktion gestartet. In beiden Läden hingen Wunschkarten für die Tiere an einem Weihnachtsbaum und an einer Girlande. Auf den Wunschkarten standen spezielle Wünsche der Tierheimtiere. "So können wir allen Tieren in der Vorweihnachtszeit und an Weihnachten eine Freude machen", so das Team des Mescheder Tierheims.

Spenden werden jederzeit gerne entgegen genommen: Im Moment fehlt im Tierheim am meisten Katzenfutter ohne Getreide, da viele Katzen Getreide im Futter nicht vertragen. "Hier haben wir gute Erfahrungen mit Mjamjam oder Mac´s gemacht. Außerdem ist Küchenrolle immer knapp. Wir haben aber auch immer eine aktuelle Wunschliste auf unserer Webseite mit den wichtigsten Sachen", so das Team des Mescheder Tierheims.

Im Mescheder Tierheim sind zur Zeit überwiegend Katzen und Hunde untergebracht, dazu zwei Wellensittiche.

Bei den Hunden gibt es aktuell immer noch einen Aufnahmestopp, da alle Hundeplätze belegt sind.


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