Feuerwehrfahrzeuge im Sauerland meist über 7,5 Tonnen schwer

Städte und Gemeinden im Hochsauerlandkreis finanzieren den Führerschein der Feuerwehrleute. Aktuell haben die Feuerwehren noch genügend Fahrer.

© Feuerwehr Meschede

Die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren im Sauerland sind in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Deshalb ist eine großer Teil der Fahrzeuge über 7,5 Tonnen schwer.

Die Feuerwehr Eslohe befürchtet, dass in ein paar Jahren die Feuerwehrleute mit einem entsprechenden Führerschein ausgehen. "Während früher viele junge Feuerwehrkameraden während ihrer Bundeswehrzeit die Klasse 2 (heute Fahrerlaubnisklasse C) erworben haben, scheidet diese Möglichkeit durch den Wegfall der Wehrpflicht völlig aus. Einige Feuerwehrleute haben auch in der Vergangenheit privat die Klasse 2 erworben, um neben ihrem Beruf am Wochenende als LKW-Fahrer im Nebenverdienst auszuhelfen. Auch diese Möglichkeit ist durch das Kraftfahrerqualifizierungsgesetz aus Kostengründen weggefallen". So hatte die Feuerwehr Eslohe ihre Sorgen im Feuerwehrausschuss der Gemeinde begründet. Auch würden in den kommenden Jahren viele Feuerwehrangehörige mit Führerscheinklasse 2 aus dem aktiven Dienst ausscheiden.

Die finanzielle Förderung des Führerscheins für die großen Feuerwehrfahrzeuge ist im vergangenen Jahr ausgelaufen. Deshalb müssen die Städte und Gemeinden im Hochsauerlandkreis die Ausbildung selber finanzieren. Aktuell gibt es bei der Freiwilligen Feuerwehr im HSK noch genügend Fahrer.


Noch sind die Feuerwehren im Hochsauerlandkreis gut aufgestellt

Hier einige Beispiele aus dem Kreisgebiet:

Feuerwehr Brilon:

Im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Brilon gibt es keinen Mangel an Fahrzeugführern. Von 448 Mitgliedern besitzen 145 einen Führerschein (C oder CE), um Löschfahrzeuge über 7,5 t zu fahren.

78 Feuerwehrangehörige haben die Erlaubnis (C1oder C1E) Löschfahrzeuge bis 7,5 t. zu führen. Somit besitzen fast 50 % einen entsprechenden Führerschein. Jährlich können bis zu 8 Kameradinnen oder Kameraden einen Führerschein erwerben. Dieser wird

durch die Stadt Brilon finanziert.

Feuerwehr Meschede

In der Feuerwehr Meschede sind 537 Leute aktiv. Davon dürfen 146 ein Fahrzeug über 7,5 Tonnen führen. Mittlerweile wären bei der Feuerwehr fast nur noch diese schweren Fahrzeuge im Einsatz, so ein Sprecher. Bei der Feuerwehr Meschede machen im Durchschnitt 3 bis 5 Feuerwehrleute pro Jahr den Führerschein auf den schweren Feuerwehrfahrzeugen.

Feuerwehr Marsberg

Seit einigen Jahren wird durch die Stadt Marsberg ein entsprechender Führerschein finanziell unterstützt: Pro Jahr kann jede Einheit eine Anwärterin/ einen Anwärter für den LKW-Führerschein melden. Diese/r muss die Feuerwehr-Grundausbildung (TM1- und TM2-Lehrgang) sowie den Maschinisten-Lehrgang erfolgreich absolviert haben. Nach erfolgreicher Führerschein-Prüfung zahlt die Stadt der- oder demjenigen den vorgesehenen Betrag aus.

Bis Ende 2022 konnten noch Zuschüsse vom Land NRW dazu eingesetzt werden; seit diesem Jahr zahlt die Stadt diesen Betrag aus dem eigenen Haushalt. Ob die Landeszuschüsse künftig wieder aufgenommen werden, ist derzeit nicht abschätzbar.

Der besagte Zuschuss wird dabei durch Ratsbeschluss im Rahmen der Haushaltsberatungen bewilligt.

Aufgrund dieser Praxis sei es im Stadtgebiet gewährleistet, dass Löschfahrzeuge von Kameradinnen oder Kameraden mit der passenden Fahrerlaubnis gelenkt werden, sagt ein Sprecher der Marsberger Feuerwehr.

Wie in allen anderen Feuerwehren werde zudem jede Maschinistin/ jeder Maschinist für Löschfahrzeuge jährlich hinsichtlich der Einsatzfahrten unterwiesen und die Gültigkeit der Fahrerlaubnis überprüft.

Feuerwehr Olsberg:

Insgesamt hat die Feuerwehr der Stadt Olsberg 95 Mitglieder mit einem LKW-Führerschein. Das entspricht etwa jeder 3,5. Einsatzkraft.

Im Jahr 2022 wurden durch die Stadt Olsberg 13 LKW - Führerscheine für Feuerwehrangehörige finanziert.

Bis zum 31.12.2022 gab es einen Zuschuss vom Land NRW hierfür, diese Förderung ist leider mittleiweile ausgelaufen. Das stellt die Kommunen in den nächsten Jahren vor große Finanzielle Herausforderungen. Die Fahrzeuge der Feuerwehren werden immer größer und schwerer, daher müssen auch die Helfer einen entsprechenden Führerschein nachweisen.

Früher konnten mit einem "normalen" PKW-Führerschein (alte Klasse 3) LKW`s bis 7,5 Tonen bewegt werden. Das ist heute nicht mehr möglich mit den neuen Führerscheinklassen. Für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen wird ein entsprechender weiterer Führerschein benötigt. Dieser ist je nach Gewicht des Fahrzeuges gestaffelt. Da die ältere Generation nach und nach in den Feuerwehr - Ruhestand geht, gibt es irgendwann nur noch Helfer, die nach dem neuen Modell ihren Führerschein gemacht haben.

Hohe Kosten

Die Feuerwehr Olsberg befürchtet, dass in Zukunft hohe Kosten auf die Städte und Gemeinden zukommen, da selbst die Löschfahrzeuge auf den Löschgruppen in den Ortschaften schon oft Fahrzeuge mit 7,5 Tonnen Gewicht besitzen. Die Fahrzeuge seien in der Vergangenheit deutlich kleiner dimensioniert gewesen, so ein Sprecher der Feuerwehr Olsberg. Mittlerweile würden die Aufgaben der Feuerwehren immer umfangreicher und komplexer und somit auch die Beladung der Fahrzeuge.

In der Stadt Olsberg bestehe derzeit noch kein Mangel an LKW - Fahrern, aber in Zukunft werde es auch hier nicht einfacher für die Kommune.

Feuerwehr Sundern

Auch in Sundern gibt es keinen Mangel an Fahrern. Es sei in den letzten 5 Jahren nur einmal vorgekommen, dass ein Fahrer bei einem Einsatz fehlte und deshalb verspätet ausgerückt werden konnte, so ein Feuerwehrsprecher.

Die Stadt Sundern bezuschusst jedes Jahr 10 Führerscheine Klasse C mit je 2000 Euro, 40% der FW-Leute haben ihn,

FW-Groß-Fahrzeuge haben in der Regel 12 bis 14 Tonnen, das erfordert den Führerschein C, bis 7,5 Tonnen C1.

Rund 45 Fahrzeuge at Sundern insgesamt, rund 30 davon Großfahrzeuge.

In Sundern gibt es 14 Feuerwehr-Einheiten mit rund 450 Aktiven.

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