Familiendrama vor dem Arnsberger Landgericht

Vor dem Landgericht in Arnsberg beginnt heute ein Prozess wegen schwerer Brandstiftung und versuchtem gemeinschaftlichen Mord in Medebach. Das bereits für 2024 angekündigte Verfahren wurde vom Amtsgericht Brilon an das Landgericht Arnsberg verwiesen. Den 4 Angeklagten wird vorgeworfen, gemeinschaftlich das Wohnhaus der Mutter bzw. Angehörigen angezündet zu haben. Sie sollen dabei in Kauf genommen haben, dass die Frau zum Tatzeitpunkt in ihrem Bett lag und schlief. Die 50-Jährige konnte den Brand selbst löschen. Die Tat wurde im Januar 2022 bekannt.

Familienangehörige angeklagt

Angeklagt sind laut Landgericht die beiden Töchter der Frau sowie ein Ehemann bzw. ein Lebensgefährte der Töchter. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet: gemeinschaftlicher versuchter Mord und schwere Brandstiftung. Da die Angeklagten billigend in Kauf genommen haben sollen, dass die schlafende Frau in dem Haus verbrennen könnte, erfülle die mutmaßliche Tat das Mordmerkmal der Heimtücke. Im Vorfeld des Prozesses mussten drei Gutachten über die Schuldfähigkeit der Töchter und des Ehemannes eingeholt werden, so das Landgericht. Das hatte den Prozessbeginn verzögert.

Lange Vorgeschichte

Das Verfahren hat eine lange Vorgeschichte. Die mutmaßliche Tat liegt mittlerweile fast drei Jahre zurück. In der Nacht vom 29. auf den 30. Januar 2022 gegen 3 Uhr nachts, sollen die Angeklagten versucht haben, den Brand zu legen. Das Verfahren war zunächst nur wegen schwerer Brandstiftung an das Amtsgericht Brilon gegangen. Nach der Beweisaufnahme ergab sich der Verdacht eines versuchten Mordes. Deshalb verwies das Amtsgericht Brilon das Verfahren an das zuständige Landgericht Arnsberg. Dort sollte den vier Angeklagten der Prozess eigentlich im Juni 2024 gemacht werden. Urteilsverkündung soll jetzt am 29. Januar sein. Es sind insgesamt fünf Verhandlungstage angesetzt.