E-Ladesäulen im Sauerland

Die meisten Sauerländer laden ihr Elektro-Auto zu Hause auf.

Ladesäule für E-Auto
© Lena Reichmann/FUNKE Foto Services

Westnetz: Ladesäulen sind ein Gemeinschaftsaufgabe

In den Innenstädten und an den touristischen Hotspots im Sauerland sind E-Auto Fahrer gut mit Ladesäulen vorsorgt. Allein in Arnsberg gibt es 23 öffentliche und private Ladepunkte. Am Sorpesee und Diemelsee sind weitere Ladepunkte geplant. Meist installieren und betreiben die Energieversorger im Sauerland die Ladesäulen. Hier geht es zu einer Übersicht über alle öffentlich zugänglichen Ladepunkte in NRW . Ende Juli waren im Hochsauerlandkreis 1542 reine E-Autos zugelassen. Im Juli vor einem Jahr waren es nach den Zahlen des Kreises nur 585.

Der Ausbau der Infrastruktur sei eine Gemeinschaftsaufgabe von Netzbetreiber, Kommunen und privaten Betreibern, so Westnetz in Arnsberg. Im großen Unterschied zu Großstädten, hätten die meisten E-Autofahrer im Hochsauerlandkreis die Möglichkeit, ihre Autos zu Hause an der Wallbox aufzuladen.

Der Esloher Bürgermeister Stefan Kersting fordert deshalb eher die Lade-Infrastruktur an Autobahnen und Bundesstraßen zu verbessern. Die Kommunen könnten den Grund für Schnellladesäulen zur Verfügung stellen. Die Investitionen müssten von Unternehmen wie Tankstellen kommen, weil sie ja auch am Stromverkauf verdienen würden, so Kersting.

Allerdings werden die Ladesäulen auch gefördert: Förderprogamm für Schnellladesäulen

E-Ladesäulen im Hochsauerlandkreis

Beim Aufbau des öffentlichen Ladenetzes für E-Autos hinkt NRW hinterher. Laut Energieverband BDEW gibt es bei uns 37 Ladepunkte pro 100000 Einwohner, Bundesschnitt 48 Punkte.


In Arnsberg gibt es aktuell insgesamt 23 sowohl öffentliche als auch private Ladepunkte für Elektroautos.

Neben öffentlichen Stellen wie am Rathaus oder am NASS sind Lademöglichkeiten auch bei privaten Anbietern wie dem R-Café an der Ruhr oder am Autocenter C. Schulte. In Arnsberg gibt es aktuell keine öffentlichen Ladestationen auf den Dörfern da die Stadt aufgrund der hohen Dichte von Einfamilienhäusern davon ausgeht, dass die Elektro-Autobesitzer ihre Fahrzeuge zu Hause an der Wallbox aufladen. Die Stadt Arnsberg plant weitere Ladesäulen an zentralen Mobilstationen im Stadtgebiet.


In der Stadt Brilon stehen acht Ladepunkte an vier zentralen Standorten im Stadtgebiet Brilon zur Verfügung.

Auch bei den Bezahlmöglichkeiten gehen die Stadtwerke Brilon neue Wege. War zuvor noch eine Anmeldung z.B. über ein Ladenetzwerk erforderlich, um den Ladevorgang zu starten, so können auch EC-Karten-Nutzer über das NFC-Verfahren (RFID-Chip, der auf neuen EC-Karten implementiert ist) bequem kontaktlos und per Lastschriftverfahren bezahlen. Die Stadt Brilon prüfe regelmäßig Erweiterungsmöglichkeiten der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge.

 

In der Gemeinde Eslohe gibt es fünf Ladesäulen für Elektro-Autos, zum Beispiel auch in Cobbenrode und Wenholthausen. Zwei weitere seien am Rathaus geplant, so Bürgermeister Stephan Kersting. Die Ladesäulen auf dem Gemeindegebiet würden allerdings wenig genutzt. Über 90 Prozent der E-Autofahrer würden ihre Autos an der Wallbox zu Hause aufladen. Kersting hält es deshalb für unnötig, Ladesäulen in die Fläche zu bringen. Die Basisinfrastruktur an den Autobahnen und Bundesstraßen muss für den Fernverkehr mit Schnellladesäulen geschaffen werden. Dies sei nicht Aufgabe der öffentlichen Hand, sondern zum Beispiel von Supermärkten oder Tankstellen. Die Unternehmen verdienten ja auch am Strom, so Kersting. Die Gemeinde Eslohe würde zum Beispiel an der B55 entsprechenden Grund für den Bau von Schnellladesäulen zur Verfügung stellen.


Im Stadtgebiet Marsberg stehen derzeit zwei öffentliche Kfz-Ladestationen in der Innenstadt zur Verfügung.

Weitere private Ladestationen werden von verschiedenen Marsberger Autohäusern und Hotels für deren Kunden betrieben.

Am Diemelsee befinden sich aktuell zwei weitere Stromtankstellen in der Planung. Weiterhin werde bei den mittelfristig vorgesehenen Umgestaltungen der Bereiche am Bahnhof und Rathaus ebenfalls geprüft, ob hier Bedarf für weitere E-Ladesäulen besteht. 

Zusätzliche Erkenntnisse zum Bedarf von Ladestationen soll auch die anstehende Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes des HSK bringen. Mit den Ergebnissen dieser Studie können anschließend weitere bedarfsgerechte Planungen erfolgen, erwartet die Stadt Marsberg.


Im Stadtgebiet von Medebach gibt es sechs neue öffentliche E-Ladesäulen. Dabei handele es sich um eine Kooperation zwischen innogy, der Touristik-Gesellschaft Medebach und den Grundstückseigentümern der jeweiligen Standorte. Dazu kommen noch einige Ladesäulen von privaten Betreibern, wie eines KFZ-Betriebs und einer Tankstelle.

Darüber hinaus prüft die Stadt Medebach bei allen anstehenden Infrastrukturmaßnahmen auch E-Ladesäulen für Autos oder E-Bikes auf ihre Förderfähigkeit bzw. Umsetzungsmöglichkeit.


In Schmallenberg gibt es sieben öffentliche Ladesäulen. Die meisten in der Kernstadt. In Web-Portalen z. B. der Bundesnetzagentur seien im Stadtgebiet Schmallenberg aber weitere öffentliche Ladepunkte in privater Trägerschaft registriert, heißt es. Die Stadt Schmallenberg prüfe derzeit in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Netzbetreiber den aktuellen Bestand an Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet. Das Ergebnis kann als Grundlage für Strategien zum weiteren Ausbau unter Nutzung aktueller und zukünftiger Förderprogramme dienen.


In Sundern gibt es fünf privat betriebene Ladesäulen(zum Beispiel auf dem Lidl Parkplatz in der Settmecke), dazu kommen vier öffentliche(u.a. am Sorpesee). Zwei weitere öffentliche Ladesäulen sind in der Innenstadt geplant. Weitere sind in der Innenstadt geplant. Die Politik soll sich damit beschäftigen, ob die Stadt überhaupt dafür zuständig sein soll, das Ladenetz zu verbessern. Bisher gebe es keine Strategien und keine Mitarbeiter, die sich mit der Ladeinfrastruktur für E-Autos in Sundern befassen, heißt es aus der Stadtverwaltung. Die Sunderner CDU hat beantragt, Motorradparkplätze an der Sorpepromenade in Langscheid zu streichen und dort stattdessen Ladesäulen aufzustellen.


"Die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH und die Stadt Winterberg setzen bereits seit 2008 mit Projekten sichtbare Akzente für eine innovative und umweltverträgliche Mobilität. Die WTW wurde für dieses Engagement bereits durch den ADAC ausgezeichnet", heißt es aus der Stadt Winterberg. 

Die Stadt und die WTW GmbH betreiben aktuell sieben eigene Ladesäulen in der gesamten Stadt. Trotz einer nicht unerheblichen Förderung würden allerdings nur zwei Ladesäulen wirtschaftlich betrieben. Mittlerweile gibt es in Winterberg mehr als 50 öffentliche Ladepunkte, wovon ungefähr die Hälfte auf die Ortsteile entfällt.

Winterberg will sich als Modellkommune für die Zukunftsmobilität und E-Mobilität im ländlichen Raum etablieren. Auch soll die Mobilität zwischen den Ortsteilen sichergestellt und weiterentwickelt werden.

Aktuell wird die Einrichtung eines weiteren Ladepunktes auf der Kappe geprüft.

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