Diskussion um Tunnel- und Hotelpläne in Brilon-Wald

Den aktuellen Stand der Pläne hat die Stadt Brilon am Donnerstag (23.07.20) auf einer Bürgerversammlung vorgestellt. Unter anderem droht den Anwohnern Lärm und Schmutz durch Sprengungen. Die sind nötig, um einen Rettungsstollen für Notfälle im Tunnel zu bauen. Außerdem will die Bahn das Gelände einer angrenzenden Firma nutzen, um dort zum Beispiel Bagger abzustellen. Probleme wird es auch für Fahrgäste geben: Zwischendurch muss die Bahnstrecke zwischen Brilon und Olsberg für etwa ein Jahr gesperrt werden. Wann genau, ist noch offen. Die Sanierung soll insgesamt etwa vier Jahre dauern und im Herbst 2021 starten. Der Abschluss der Arbeiten ist nach derzeitigem Stand für Ende 2025 angedacht, so die Stadt, die auf Angaben der Bahn verweist. Die zwischenzeitliche Vollsperrung wird nötig, um die beiden aktuellen Gleise abzubauen und ein neues, provisorisches Gleis in der Tunnelmitte zu legen. Dadurch sollen während des Rests der Arbeiten wieder Züge durch den Tunnel fahren können.

Sprengungen sorgen für Diskussionen

Auf der Bürgerversammlung zur Tunnelsanierung wurden von einzelnen Brilonern Sorgen wegen der geplanten Sprengungen geäußert. Die Stadt will die Belastungen durch Lärm und Schmutz in Zusammenarbeit mit der Bahn so gering wie möglich halten, so Bürgermeister Christof Bartsch. Laut Ortsvorsteherin Ariane Drilling sei es für direkte Anwohner auch nicht falsch, den Zustand der Häuser vor Beginn der Arbeiten zu dokumentieren, falls doch Schäden an einzelnen Häusern entsehen sollten. CDU-Ratsmitglied Wolfgang Diekmann wünscht sich, dass Stadt und Bahn vereinbaren, dass sich ein neutraler Gutachter die Pläne zu den Sprengungen anschaut. Laut Bürgermeister Bartsch sei das nicht realistisch.

Hotel "Waldbahnhof Sauerland" trifft auf Zustimmung

Die Pläne zum neuen Hotel "Waldbahnhof Sauerland" wurden von der Mehrheit der Teilnehmer positiv aufgenommen. Fast alle waren sich einig: Zum einen kann das Hotel die Wirtschaft in Brilon stärken und Leben in den Ort bringen. Zum anderen werde auch der aktuell eher unattraktive Bahnhof aufgewertet. Kritik gab es lediglich vereinzelt an der Optik des Gebäudes. Geplant ist ein langgezogenes, rechteckiges Gebäude, dass an das alte Bahnhofsgebäude angedockt wird. Die alten Waggons, die vor dem Bahnhof stehen, sollen in das Gebäude integriert werden. Einzelne Briloner hätten sich jedoch ein anderes Dach oder ein Gebäude aus Holz gewünscht, hieß es auf der Veranstaltung.