Diskussion um Astrazeneca-Impfstoff auch im Sauerland

Sauerländer sollten Impftermine auf jeden Fall wahrnehmen, so die Ärztekammer Westfalen-Lippe.

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Über den Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca wird deutschlandweit diskustiert. Medienberichten zufolge sollen etwa in Berlin viele Astrazeneca-Impfdosen im Lager bleiben, weil der Impfstoff weniger wirksam sein soll als etwa die Mittel von Biontech oder Moderna. Verschiedene Virologen, Ärzte und Gesundheitsexperten weisen aber immer wieder daraufhin: Auch wenn die Wirksamkeit des Wirkstoffes von Astrazeneca als etwas geringer gilt, ist er trotzdem hochwirksam und schützt vor dem Virus. Damit hilft er auch im Kampf gegen die Pandemie, heißt es. Vor allem schütze der Astrazeneca-Impfstoff nach aktuellem wissenschaftlichen Stand zu 100 Prozent vor schweren Corona-Verläufen, so Dr. Hans-Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, die auch für den Hochsauerlandkreis zuständig ist.

Impfzentren-Organisation auch im Sauerland erschwert

Manche Impfberechtigte gehen dennoch nicht zur Corona-Impfung, weil sie den Astrazeneca-Impfstoff bekommen sollen. In den Impfzentren der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, darunter auch Olsberg, wird deshalb die Organisation schwieriger. Wenn Beschäftigte der Impfzentren sich nicht impfen lassen, könne man das Personal in den Impfzentren schlechter vernünftig einteilen, so die KVWL. Dazu komme, dass weniger Impfungen generell schlecht für den Kampf gegen die Pandemie sind - schließlich könnte die Durchimpfungsquote der Bevölkerung höher sein, wenn jeder Berechtigte zur Impfung ginge, heißt es von der KVWL. Und dann ließe sich auch die Corona-Pandemie besser bewältigen.

Hochsauerlandkreis beobachtet teilweise Nebenwirkungen

Laut dem Hochsauerlandkreis haben zum Beispiel Rettungsdienstmitarbeiter, die mit diesem Impfstoff geimpft worden, tendenziell etwas häufiger Nebenwirkungen. Deswegen habe es im HSK-Rettungsdienst auch einzelne Krankmeldungen gegeben. Auch aus anderen Regionen deutschlandweit gibt es Berichte über vermehrte Nebenwirkungen. Allerdings stellen diese offenbar kein erhöhtes Risiko da, das für die Impfstoffkontrolle zuständige Paul-Ehrlich-Insitut beurteilt den Astrazenca-Impfstoff jedenfalls positiv, wie auch die Mittel von Biontech/Pfizer und Moderna. Auch der rennomierte Berliner Virologe Dr. Christian Drosten hat die Verwendung des Astrazeneca-Impfstoffs im Podcast"Das Coronavirus-Update" empfohlen.

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